Krawalle in Berliner Bädern eskalieren weiter: Was jetzt passieren soll
Berlin - Immer wieder hat es in den vergangenen Wochen Schlägereien und Übergriffe in Berlins Freibädern gegeben. Doch wie soll es weitergehen?
Erst am Sonntag war im Kreuzberger Prinzenbad ein Badegast krankenhausreif geprügelt worden. Zum Ferienstart ist nun die Polizei mit einer mobilen Wache vor dem Bad präsent. Die Polizei hatte bereits angekündigt, während des Sommers vor ausgewählten Bädern auf diese Art immer wieder sichtbar und ansprechbar zu sein.
Mit Blick auf die derzeitige Schließung des nur wenige Kilometer entfernten Columbiabads war der Einsatzort der mobilen Wache der Direktion 5 am Mittwoch kurzerhand vor das Prinzenbad verlegt worden, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
Diese mobilen Wachen, die im Innenraum mit Stühlen, Schreibtisch und Laptops ausgestattet sind, werden seit einigen Jahren in Parks, vor Bahnhöfen oder an problematischen Orten mit viel Kriminalität positioniert - und im Sommer auch vor Berliner Freibädern.
Die Polizei gibt in der Regel im Internet vorab bekannt, wann die Wachen wo zu finden sind, wie ein Behördensprecher sagte. "Je nach Einsatzlage kann sich das aber ändern", sagte er. Dies gelte insbesondere mit Blick auf die Lage in den Freibädern in den Sommerferien.
In Berlin erhalten fast 400.000 Schüler am heutigen Mittwoch ihre Zeugnisse und starten damit in die Ferien, die offiziell an diesem Donnerstag beginnen.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) hat sich in der laufenden Debatte über Gewalt in Freibädern für Polizeipräsenz in den Einrichtungen ausgesprochen.
Columbiabad in Neukölln: Mitarbeiter verfassen Brandbrief
Das Neuköllner Columbiabad war am frühen Sonntagabend zum wiederholten Mal wegen Auseinandersetzungen frühzeitig geschlossen und geräumt worden. Am Montag und Dienstag blieb das Bad aufgrund eines hohen Krankenstandes geschlossen.
Bei der Einrichtung hieß es am Mittwochmorgen, das Columbiabad bleibe vermutlich die gesamte Woche zu, es werde von Tag zu Tag neu entschieden.
Laut einem Bericht des "Tagesspiegel" hat sich die Belegschaft des Bades bereits Mitte Juni in einem Brief an die Führung der Bäder-Betriebe gewandt. Darin ist der Zeitung zufolge von einem "untragbaren Ausmaß der Umstände" die Rede.
Die Mitarbeiter schreiben demnach von einer "eklatanten Unterbesetzung des Personals" und fordern Maßnahmen, darunter ständige Polizeipräsenz, Online-Tickets und namentlicher Einlass.
Titelfoto: Carioline Bock/dpa