Heute Tag der Wahrheit: Löwin oder doch ein Wildschwein?
Berlin/Kleinmachnow - Eine irre Geschichte geht um die Welt: Mehr als 30 Stunden lang suchen teils schwer bewaffnete Polizisten in Kleinmachnow und teilweise im Süden Berlins nach einer Löwin, nur um dann festzustellen: Es gibt gar keine Löwin! Statt der vermeintlichen Raubkatze handelt es sich wohl um ein Wildschwein.
Eine irre Wende in der wilden Berlin-Safari! Vorausgegangen war ein Twitter-Video, aufgenommen in Kleinmachnow, bei dem ein Tier, das durchaus Ähnlichkeiten mit einer Löwin hat, zu erkennen ist.
Zwei unabhängige Experten schauten sich das Video noch einmal genauer an und kamen zum Entschluss, dass es sich wohl um ein Wildschwein handelt. So passe der Rückenverlauf nicht mit dem einer Raubkatze überein. Zudem bewege sich der Schwanz nicht.
"Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist", gab Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (63, SPD) am Freitag Entwarnung.
Endgültige Gewissheit sollte am Samstag eine Kot- und Haaranalyse bringen. Doch die Berliner und Brandenburger müssen sich weiter in Geduld üben. Erst im Laufe des heutigen Montags werden die Ergebnisse der Analyse erwartet. Dann herrscht endlich Klarheit!
Denn nicht nur im Netz ist längst nicht jeder von der Wildschein-Theorie überzeugt. Wie etwa Tierärztin Michaela Ebeling, die selbst an der Suche beteiligt war.
Analyse-Ergebnisse der Spuren für Montag erwartet
"Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier darin hat einen kurzen runden Kopf und runde Ohren - wie der Kopf einer Raubkatze", erklärte sie der "Märkischen Allgemeinen". "Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein."
Zudem wollen mehrere Zeugen die vermeintliche Löwin gesehen oder gehört haben - darunter auch die Polizei.
Dass sich auch noch Clan-Sohn Firas Remmo, der sich selbst mit einem Tiger-Baby Ärger eingehandelt hatte, mit kryptischen Zeilen über die angebliche Löwin Nala einmischte, trug eher nicht zur Beruhigung bei.
Nun aber wird sich zeigen, wer am Ende recht - bzw. Schwein - gehabt hat.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa, Screenshot/Twitter