Goebbels-Villa am Bogensee zu verschenken!

Berlin - Berlins Finanzsenator Stefan Evers (44, CDU) will ein Areal am Bogensee mit einer ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz notfalls verschenken.

Das Areal am Bogensee mit einer ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz soll schnellstmöglich vergeben werden.
Das Areal am Bogensee mit einer ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz soll schnellstmöglich vergeben werden.  © Patrick Pleul/dpa

"Ich biete jedem an, der das Gelände übernehmen möchte, es geschenkt vom Land Berlin zu übernehmen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Abgeordnetenhaus.

Bisher seien indes weder die Kommune Wandlitz noch das Land Brandenburg oder der Bund an einem solchen "großzügigen Geschenk" interessiert gewesen.

Das rund 17 Hektar große Gelände, auf dem sich Goebbels ein Landhaus bauen ließ, ist seit dem Jahr 2000 ungenutzt und verfällt. Nach dem Ende der NS-Diktatur nutzten die Alliierten das Gelände kurzzeitig als Lazarett.

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1946 übergaben die Sowjets dann das Gelände der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die dort eine Jugendhochschule gründete.

Sollte sich kein Interessent finden, werden die Gebäude abgerissen.
Sollte sich kein Interessent finden, werden die Gebäude abgerissen.  © Patrick Pleul/dpa

Berlin hofft auf ein gutes Ende für das Areal

Das Gelände ist 17 Hektar groß und gehört dem Land Berlin.
Das Gelände ist 17 Hektar groß und gehört dem Land Berlin.  © Jörg Carstensen/dpa

Seit geraumer Zeit wird wieder verstärkt über Nutzungsideen für das Areal diskutiert, das dem Land Berlin gehört.

Berlin erwägt, die Gebäude abzureißen und die Flächen zu renaturieren, weil die jährlichen Kosten für Sicherung und Unterhalt in die Millionen gehen.

Evers versicherte, dass sich die Hauptstadt zielführenden konzeptionellen Überlegungen nicht verschließen werde, wenn sie im Interesse der Stadt lägen und der vielschichtigen historischen Bedeutung des Areals gerecht würden.

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Vor diesem Hintergrund sei er gespannt auf Vorschläge des Bundes oder aus Brandenburg und auf die Benennung möglicher Geldquellen, etwa Fördergelder.

"Sollte das aber einmal mehr ins Leere führen wie in den vergangenen Jahrzehnten, dann hat das Land Berlin keine andere Möglichkeit, als so den Abriss zu vollziehen, wie er jetzt vorbereitet und von uns adressiert ist", sagte Evers.

Berlin habe sich jahrzehntelang um eine Zukunft des Areals bemüht. "Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dieses jahrzehntelange Bemühen ein reichlich einseitiges war." Man sei auf Partner auf Bundesebene und in Brandenburg angewiesen, mit denen bisher kein Fortkommen möglich gewesen sei.

Titelfoto: ein Areal am Bogensee mit einer ehemaligen Villa von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in Wandlitz notfalls

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