Giffey bezieht Stellung: "Berlin ist mehr als die Summe seiner Probleme"
Berlin - Nach kritischen Äußerungen des SAP-Gründers Hasso Plattner (80) hat Wirtschaftssenatorin und SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey (45) für einen differenzierten Blick auf Berlin geworben.
"Ich finde grundsätzlich pauschal herabwertende Beurteilungen unserer Stadt nicht so glücklich", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag. "Es tut allen gut, ein bisschen differenzierter auf die Dinge zu gucken."
Der Software-Unternehmer hatte der "Neuen Züricher Zeitung" (Montag) gesagt, er sei Berliner, fahre aber nicht mehr nach Berlin, sondern bleibe in Potsdam. ´
"Dass ganze Stadtteile scheinbar übernommen wurden von Arabern, dass dort deren Ethik und Verständnis für Gesetze gelebt wird, ist nicht gut. Hinter vorgehaltener Hand sagt jeder, dass da etwas schiefgegangen ist." Das gelte für die Integration, die Erziehung, die Schulpolitik.
Giffey sagte, so sehr sie Hasso Plattner für sein Engagement in Potsdam schätze, so sehr möchte sie ihn doch gerne einladen, sich ein differenziertes Bild von Berlin zu machen. Sie wisse genau, dass es Problemlagen in Berlin gebe. "Das weiß ich auch aus meiner eigenen persönlichen politischen Laufbahn", so die Wirtschaftssenatorin, die am Anfang ihrer politischen Karriere Bezirksstadträtin und Bezirksbürgermeisterin in Neukölln war.
"Ich habe früher immer gesagt: Neukölln ist mehr als die Summe seiner Probleme. Und Berlin ist auch mehr als die Summe seiner Probleme."
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa