Gedenken an Weltkriegsende in Berlin: Polizei wappnet sich für Störungen
Berlin - Mit Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen wird am Montag und Dienstag an vielen Orten in Deutschland an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa 1945 erinnert.
In Berlin sind mehrere Kundgebungen an den Sowjetischen Ehrenmalen und am Brandenburger Tor geplant. Die Polizei befürchtet Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und ist mit mehr als 1500 Beamten im Einsatz.
Die Berliner Polizei wollte ursprünglich russische und ukrainischer Flaggen, Symbole und Lieder rund um die Sowjetischen Ehrenmale in Treptow, Tiergarten und Schönholzer Heide für die Gedenktage am 8. und 9. Mai untersagen.
Das Verwaltungsgericht Berlin hob jedoch im Eilverfahren am Wochenende zunächst das Verbot ukrainischer Symbole auf. In einer getrennten Entscheidung entschied das Gericht auch gegen das Verbot russischer Symbole.
Diese Entscheidung focht die Polizei vor dem Oberverwaltungsgericht an.
Ukrainische Diplomaten verzichteten bewusst auf Kranzniederlegung an sowjetischen Gedenkstätten
Die ukrainische Botschaft teilte mit, Botschafter Oleksii Makeiev (47) und ukrainische Diplomaten verzichteten in diesem Jahr bewusst darauf, Kränze und Blumen an sowjetischen Gedenkstätten niederzulegen.
Der Botschafter will aber an einem Gedenkakt mit Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (50, CDU) an der Gedenkstätte Neue Wache teilnehmen und alte Graffiti von Kämpfern der Roten Armee im Reichstagsgebäude besichtigen. Am Abend will sich Makeiev einem Gedenkmarsch für ukrainische Opfer des Zweiten Weltkriegs anschließen.
Die Wehrmacht hatte nach dem von Deutschland begonnenen Weltkrieg am 8. Mai 1945 gegenüber den Alliierten Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich kapituliert.
Weil die nächtliche Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde nach Moskauer Zeit auf den 9. Mai fiel, wird in Russland der Tag des Sieges traditionell an diesem Tag begangen.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa