Die Currywurst hat bald Geburtstag: Wer hat sie eigentlich erfunden?

Berlin - Heiß, scharf und meist in bester Gesellschaft mit Pommes - die Currywurst gilt in Deutschland als Fast-Food-Klassiker und ist vom Imbissstand nicht mehr wegzudenken.

Am 4. September feiert die Currywurst ihren 75. Geburtstag.
Am 4. September feiert die Currywurst ihren 75. Geburtstag.  © Fabian Sommer/dpa

Hierzulande sollen angeblich pro Jahr rund 800 Millionen Portionen verzehrt werden - davon allein 70 Millionen nur in Berlin.

Ihre Geschichte reicht 75 Jahre zurück. Doch wer hat sie erfunden?

Die Ursprünge der Currywurst sind von vielen Legenden umwoben. Die berühmteste unter ihnen nimmt in Berlin-Charlottenburg ihren Lauf.

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Am 4. September 1949 soll Herta Heuwer an ihrem Imbissstand aus Langeweile eine neue Rezeptur getestet haben, bei der sie Tomatenmark, Worcestershiresoße, Currypulver und andere Gewürze miteinander vermischte.

Die Soße goss sie über eine gebratene und klein geschnittene Brühwurst.

Berlin ist die Mutter der Currywurst

Herta Heuwer beansprucht die Erfindung der Currywurst für sich. (Symbolbild)
Herta Heuwer beansprucht die Erfindung der Currywurst für sich. (Symbolbild)  © Fabian Sommer/dpa

Andere Berichte behaupten, dass Heuwer wegen eines Senf-Engpasses improvisieren musste und so eine neue Soße kreierte. Egal, ob nun genialer Einfall aus Langeweile oder Notlösung: Die Soße wurde zu einem weltweiten Exportschlager.

Berlin beansprucht die Erfindung der Currywurst für sich und ehrt Herta Heuwer als Erfinderin. "Ick hab dat Patent, basta!", soll die 1999 verstorbene Imbissbesitzerin gesagt haben. Tatsächlich lässt Heuwer seinerzeit das eigentliche Erfolgsrezept nicht patentieren, da dies die Offenlegung der streng geheimen Rezeptur bedeutet hätte.

Stattdessen meldet sie am 21. Februar 1958 beim Patentamt die Marke "Chillup" an - eine Kombination aus "Chilli" und "Ketchup". Am 21. Januar 1959 wird "Chillup" als Wort- und Bildmarke unter der Nummer 721319 ins Register eingetragen.

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Berlin würdigt Herta Heuwer seit 2003 mit einer Gedenktafel. Damals sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen (70, SPD), bis dahin gebe es keine einzige Tafel, "die an einen Menschen erinnert, der sich um das Wichtigste verdient gemacht hat, was es für uns gibt: das Essen."

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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