Demo vor Villa des Russland-Botschafters in Berlin: "Nawalny wurde ermordet"

Berlin - Anhänger des in Haft gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny (†47) haben am Sonntagmittag vor der Villa des russischen Botschafters Sergej Netschajew in Berlin-Dahlem demonstriert.

Alexej Nawalny (†47) starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal.
Alexej Nawalny (†47) starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal.  © Pavel Golovkin/AP/dpa

Insgesamt 15 Demonstranten hätten sich dort für eine halbe Stunde eingefunden, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei auf Anfrage. Unter anderem waren Transparente mit dem Schriftzug "Nawalny wurde ermordet" zu sehen.

Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen, so die Polizeisprecherin. Um 12.30 Uhr sei die Veranstaltung wieder beendet gewesen.

Wie der "Tagesspiegel" mit Berufung auf eine Polizistin vor Ort berichtet, war der Botschafter während der Demonstration nicht anwesend.

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Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch den Giftanschlag und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein.

Nach tagelangem Ringen mit dem russischen Machtapparat hat die Mutter des Kremlgegners dessen Leiche am Samstag erhalten.

Angehörige und Unterstützer des Oppositionellen hatten die russische Führung seit Tagen aufgefordert, die Leiche herauszugeben, um Nawalny menschenwürdig beerdigen zu können.

Titelfoto: Pavel Golovkin/AP/dpa

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