Debatte um Görlitzer Park: "Der Drogenhandel geht nicht weg"

Berlin - Angesichts von Drogenhandel und Kriminalität im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg hat sich das Sicherheitsgefühl der Anwohner laut Grünen-Politikerin Antje Kapek (47) verändert.

Die Sicherheitsdebatten um den Görlitzer sind durch die jüngsten Vorfälle neu entfacht.
Die Sicherheitsdebatten um den Görlitzer sind durch die jüngsten Vorfälle neu entfacht.  © Jörg Carstensen/dpa

"Das ist gekippt", sagte Kapek der "Berliner Morgenpost" (Montag). Der Drogenhandel sei "professionell-aggressiv" geworden. Viele Familien mit Kindern gingen deswegen nicht mehr in den Park, sagte die Mutter zweier Kinder. Sie wohnt selbst seit Jahren am Görlitzer Park.

Die geplante nächtliche Schließung der Anlage löse die Sicherheitsprobleme aus Sicht der Anwohner nicht, erklärte Kapek. Die Menschen im angrenzenden Wrangelkiez hätten vielmehr Angst vor Maßnahmen wie einer Umzäunung, Schließung oder Videoüberwachung. "Der Drogenhandel geht nicht weg, sondern er zieht in die Treppenhäuser", schilderte die 47-Jährige die Befürchtungen der Anwohner.

Um die Sicherheit im Görlitzer Park gibt es seit Wochen erneut eine Debatte. Sie war wieder entbrannt, nachdem eine junge Frau im Juni von mehreren Männern vergewaltigt worden war. Nach der Tat liegt inzwischen nach Medienberichten eine Anklage gegen drei Männer vor, die in Kontakt zur Dealerszene stehen.

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Am Wochenende wurde bekannt, dass ein Ehepaar in dem Park ausgeraubt worden ist. Ein 46-Jähriger und seine Frau waren nach Polizeiangaben am späten Freitagabend dort unterwegs als ein unbekannter Mann der 45-Jährigen zunächst zwischen die Beine gefasst haben soll.

Mann bei Überfall im Görlitzer Park K.-o. geschlagen

Darauf ließ diese ihre Handtasche fallen, schrie den Mann an und flüchtete auf die Straße. In dieser Zeit soll ihr Mann von dem Räuber geschlagen worden und zu Boden gegangen sein. Er verlor er dabei nach Polizeiangaben kurzzeitig das Bewusstsein.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) hatten kürzlich angekündigt, dass der Park nachts geschlossen werden soll. Dazu müsse man Eingangstore und auch einige Zäune bauen. Spranger sprach sich für einen Abriss der Mauer um große Teile des Parks aus, weil diese Dealern und anderen Kriminellen einen Sichtschutz biete.

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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