Club-Mate-Mangel! Darum sitzt Schöneberg auf dem Trockenen
Berlin - Wer hätte das gedacht? Trotz des Rufs als Biernation trinken die Deutschen lieber Cola als ein kühles Blondes. Laut Statista hat Coca-Cola (37,7 %) vor Pils und Co. (34.8) knapp die Nase vorn. In Berlin - so scheint es zumindest - ticken die Uhren mal wieder anders.
Ob in der Uni, in den Parks, auf dem Flohmarkt oder im Büro - die Berliner greifen gerne zur Club Mate. In Schöneberg ist das aber derzeit gar nicht so einfach - zumindest in den Supermärkten.
Seit Tagen schon suchen Bewohner des Akazienkiezes das beliebte koffeinhaltige Getränk vergeblich. Die Club-Mate ist derzeit weder bei Edeka am Richard-Weizsäcker-Platz noch nur ein paar Meter weiter bei Rewe zu finden. Dort, wo normalerweise kistenweise die Club-Mate meterhoch gestapelt wird.
Und auch beim Edeka in der Barbarossastraße oder beim Nahkauf in der Nähe des Bayrischen Platzes herrscht Mangelware. Macht gleich vier Supermärkte ohne Club-Mate!
Die Begründung ist einfach: "Lieferschwierigkeiten", erklärt ein Mitarbeiter auf TAG24-Nachfrage. Demnach ist der Mate-Mangel nicht unbedingt neu. Im Sommer wird offensichtlich besonders gerne zur Club Mate gegriffen.
Das Kult-Getränk war schon in den frühen 90er-Jahren in Hamburg und Berlin beliebt, damals noch eher bei den Hackern sowie in Clubs und erlebte ab 2010 den wohl größten Hype. Mittlerweile ist das Trendgetränk gar im Ausland zu finden.
Bewohner müssen auf Spätis ausweichen
Damals wie heute wird es von der mittelfränkischen Brauerei Loscher vertrieben. Von Lieferschwierigkeiten ist in Münchsteinach zumindest nicht bekannt. "Generell bestehen von unserer Seite keine Produktionsschwierigkeiten. Alle Bestellungen können lückenlos bedient werden", erklärte die Brauerei auf TAG24-Nachfrage.
Eine mögliche Erklärung lieferten sie gleich mit: "Leider ist es aber so, dass derzeit nicht genügend Leergut in Form von Neuglas auf dem Markt ist, bzw. dass es massive Preissteigerungen im Flaschenbereich gab. Um weiterhin einen attraktiven und fairen Bezugspreis für CLUB-MATE beizubehalten möchten wir diese stark gestiegenen Kosten nicht an unsere Kunden weitergeben müssen."
Heißt: Nur was zurückgegeben wird, kann auch wieder als Warenmenge für die Großhändler bereitgestellt werden. "So können wir sicherstellen, dass genügend Leergut vorhanden ist, um alle Bestellungen zu bedienen. Andere Getränkehersteller müssen durch die Leergutproblematik bereits Produktionseinschränkungen hinnehmen."
Ganz verzichten müssen die Schöneberger auf die gute Club-Mate aber dann doch nicht. In den Spätis ist vom Mate-Mangel keine Spur. Dazu gibt es sie auch noch gekühlt. Da nimmt man die 1,80 Euro anstatt 1,10 Euro gern in Kauf. Man muss ja auch nicht immer den Großkonzern unterstützen.
Originalmeldung vom 20. Juni, 12.44 Uhr, aktualisiert um 13.45 Uhr
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