Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe von russischer Hacker-Gruppe angegriffen
Berlin - Waren es die Russen? Das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin ist nach eigenen Angaben von Hackern angegriffen worden.
Der Angriff sei in der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche erfolgt, teilte die KaDeWe Group mit.
Verantwortlich sei die russische Hacker-Gruppe "Play". "Nach heutigem Ermittlungsstand sind wir in der Lage, den betroffenen Bereich der IT-Infrastruktur einzugrenzen", teilte das Unternehmen in der Nacht zu Dienstag mit.
Ob und in welchem Umfang Daten entwendet wurden, könne aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt werden. "Die Ermittler haben keine Hinweise, dass persönliche Zahlungen oder Kontodaten von Kundinnen und Kunden von dem Angriff betroffen sind", hieß es.
Das Einkaufen sei jederzeit sicher und geschützt möglich gewesen, auch die Passwörter von Online-Konten seien nicht im Zugriffsbereich der Angreifer gewesen. Einkäufe mit Kartenzahlung seien derzeit sowohl vor Ort als auch online möglich.
Bedrohung durch Cyberkriminalität in Deutschland deutlich gestiegen
Die KaDeWe Group habe wegen des Angriffs Strafanzeige erstattet und vorsorglich die Datenschutzbehörde informiert.
"Vorsorglich wurden über das Wochenende alle IT-Systeme der KaDeWe Group in einen Offline- Notbetrieb versetzt. Der Notbetrieb wurde in den Stores mittlerweile wieder aufgehoben", teilte das Unternehmen mit. In der Unternehmenszentrale führe der Notbetrieb weiterhin zu Einschränkungen.
Hacker-Angriffe auf Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen gab es zuletzt immer wieder. Teils wurden dabei Verwaltungen tagelang digital lahmgelegt. Im Oktober waren etwa die Uniklinik in Frankfurt und der Spezialtiefbauer Bauer AG betroffen.
Anfang Oktober wurde bekannt, dass etliche Kundendaten der Hotelkette Motel One nach einem Hackerangriff im Darknet veröffentlicht wurden.
Erst vergangene Woche teilte das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) in einem Lagebericht mit, dass die Bedrohung durch Cyberkriminalität in Deutschland deutlich gestiegen sei.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa