Hungerstreik birgt Lebensgefahr: Erster Aktivist bricht ab!
Berlin - Ein Teilnehmer des Berliner Klima-Hungerstreiks hat die Aktion wegen akuter Lebensgefahr abgebrochen.
Der 61-jährige Michael Winter teilte am Samstag mit, er habe sich entschieden, nach 31 Tagen wieder mit der Nahrungsaufnahme zu beginnen.
Er war seit Mittwoch mit Herzproblemen in einer Münchner Klinik. Ärzte hätten einen lebensgefährlichen Gesundheitszustand festgestellt. Andere Teilnehmer der Aktion "Hungern bis ihr ehrlich seid" wollen jedoch weitermachen.
Nach eigenen Angaben wollen die Klimaaktivisten Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) dazu bewegen, eine Regierungserklärung zu der zu hohen Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre und zur Dringlichkeit des Umsteuerns abzugeben.
Scholz will nach Angaben eines Regierungssprechers den Forderungen der Aktivisten nicht entsprechen.
So erklärt Michael Winter seinen Ausstieg
Winter erklärte: "Mein persönliches Resümee ist, dass ich mein Leben genügend aufs Spiel gesetzt habe, um daraus schließen zu können, dass Olaf Scholz eher Tote in Kauf nimmt, als den Menschen die Wahrheit über die Klimakatastrophe zu sagen."
Er wolle nun lieber Verantwortung für seine Familie übernehmen, statt "den ultimativen Preis für das Wohl der Allgemeinheit zu bezahlen".
Der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick, der bereits seit dem 7. März keine feste Nahrung, sondern nur noch Säfte, Elektrolyte und Vitamine zu sich nimmt, will den Hungerstreik hingegen fortsetzen.
Berliner Hungerstreik-Camp befindet sich nahe dem Bundeswirtschaftsministerium
Er erklärte: "Ich möchte nicht sterben. Aber ich bin bereit, mein Leben in die Waagschale zu werfen, damit die Bevölkerung die Wahrheit über die Dramatik der Klimakatastrophe erfährt. Ob durch meinen Tod oder durch eine Regierungserklärung des Kanzlers, das lege ich in die Hände von Olaf Scholz."
Nach Angaben der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" sind neben Metzeler-Kick noch vier weitere Personen im Hungerstreik. Sie leben in einem Camp in der Nähe des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin.
Titelfoto: Carsten Koall/dpa