Begnadigung vor Weihnachten: So viele Häftlinge wurden früher aus dem Knast entlassen

Berlin - Es ist wieder so weit: Fünf Wochen vor Heiligabend werden in Berlin erste Straftäter dank der sogenannten Weihnachtsamnestie vorzeitig aus der Haft entlassen.

Jedes Jahr bekommen in Berlin einige Häftlinge ein besonderes Weihnachtsgeschenk. (Archivbild)  © Rainer Jensen/dpa

Nach derzeitigem Stand profitieren in diesem Jahr insgesamt 97 Gefangene von der Regelung, wie die Senatsjustizverwaltung auf Anfrage mitteilte.

Das sind in etwa genauso viele wie im Vorjahr - aber deutlich weniger als in früheren Jahren. 2023 wurden laut Justizverwaltung 99 Straftäter zu Weihnachten vorzeitig in die Freiheit geschickt. 2022 waren es 170, in den beiden Jahren zuvor jeweils 141. Im Jahr 2019 durften ebenfalls 170 Insassen die Gefängnisse früher verlassen.

Einen Grund für die Entwicklung nannte die seit Frühjahr 2023 von der CDU-Senatorin Felor Badenberg (49) geführte Justizverwaltung nicht.

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Zugleich verwies die Behörde darauf, dass es sich um vorläufige Zahlen handele. Die endgültige Bilanz zum Gnadenerweis, wie die sogenannte Weihnachtsamnestie korrekt heißt, liegt erst Anfang 2025 vor.

Die vorzeitige Entlassung soll Häftlingen, die ohnehin rund um den Jahreswechsel entlassen würden, ein schönes Fest bescheren und bei der Wiedereingliederung helfen.

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Weihnachtsamnestie: Das sind die Voraussetzungen

Die meisten frühzeitig entlassenen Häftlinge stammen diesmal aus der JVA Plötzensee. (Archivbild)  © Annette Riedl/dpa

Die Voraussetzungen sind streng: Es kommen nur Gefangene infrage, die in der Haft nicht negativ aufgefallen sind und keine langjährige Haftstrafe verbüßen mussten. Außerdem muss gesichert sein, dass sie ein Dach über dem Kopf haben - und selbst einverstanden sind.

In Berlin kommen für die Regelung in diesem Jahr konkret Häftlinge in Betracht, die ohnehin zwischen dem 14. November und dem 3. Januar 2025 freigekommen wären.

Nach Justizangaben sitzt ein Großteil der Straftäter (48) in der Vollzugsanstalt Plötzensee im Stadtteil Charlottenburg. 15 Betroffene sitzen in der Berliner Haftanstalt Heidering ein, die auf Brandenburger Gebiet liegt. In neun Fällen handelt es sich um Frauen.

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Derzeit sind laut Verwaltung insgesamt rund 3550 Menschen in Berlin inhaftiert.

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