Bauern weiter im Fokus: Grüne Woche in Berlin in Startlöchern
Berlin - Ohne Bauern kein Essen, das war zuletzt auf Protestplakaten zu lesen. In Berlin bleibt die Branche im Fokus: Die Grüne Woche steht in den Startlöchern.
Nach den tagelangen Bauernprotesten in ganz Deutschland will sich die Land- und Ernährungswirtschaft nun zur Branchenlage insgesamt äußern.
Anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche werden am Mittwoch auf dem Berliner Messegelände Vertreter des Deutschen Bauernverbandes und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie erwartet.
Das Bundeskabinett will unterdessen am Mittwoch eine Ernährungsstrategie der Regierung beschließen.
Die Pläne von Minister Cem Özdemir (58, Grüne) zielen auf eine gesündere Ernährung unter anderem von Kindern. Eckpunkte für die Strategie hatte das Kabinett bereits Ende 2022 beschlossen. Insgesamt geht es auch um mehr pflanzenbasiertes Essen mit weniger Fleisch. Außerdem sollen weniger Lebensmittel unnötigerweise im Abfall landen.
Die von der Bundesregierung geplanten Subventionskürzungen beim Agrardiesel dürften auf der Grünen Woche ein zentrales Diskussionsthema sein.
Der Bundestag debattiert am Mittwoch über die umstrittenen Pläne der Bundesregierung für Kürzungen bei Bauern. Die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll schrittweise abgeschafft werden. Dies ist Teil des Haushaltsfinanzierungsgesetzes, über welches der Bundestag erstmals berät.
Grüne Woche in Berlin: Besondere Brisanz nach Bauernprotesten
Am Montag hatte es in Berlin eine Demonstration mit Tausenden Landwirten gegen die geplante Streichung der Steuerentlastungen gegeben.
Bauernpräsident Joachim Rukwied (62) hat zwar angekündigt, dass für die nächsten Tage keine weiteren Protestaktionen geplant seien. Er fordert aber weiterhin, dass die Bundesregierung die geplanten Subventionskürzungen zurücknimmt.
Je nach Ablauf der Haushaltsbereinigungssitzung des Bundestags am Donnerstag könnte die Stimmung bei der Grünen Woche daher dieses Jahr deutlich angespannter sein als in den Vorjahren.
Eröffnet wird die Agrarmesse am Donnerstagabend. Ab Freitagmorgen können sich dann Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Leistungsschau in den Messehallen über die Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie informieren. Die Messe dauert bis zum 28. Januar.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa