Auto rast in Menschenmenge: Lehrerin stirbt in Berlin, etliche Schüler verletzt
Berlin - Schlimme Szenen in Berlin! Am Ku'damm ist ein Auto am Mittwochvormittag in eine Menschenmenge gefahren. Eine Lehrerin aus Hessen starb, sechs weitere Menschen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Der Fahrer (29) konnte festgenommen werden.
Laut einem Feuerwehrsprecher wurden zudem drei Personen schwer und mehrere leicht verletzt. Die Polizei ging am Abend von insgesamt 14 Verletzten aus.
Ferner teilte eine Sprecherin mit, dass es sich bei den Verletzten ausschließlich um Menschen aus der Schülergruppe einer zehnten Klasse aus dem nordhessischen Bad Arolsen handele, mit der die Lehrerin in Berlin unterwegs gewesen war. Ein weiterer Lehrer wurde demnach schwer verletzt. Die Schüler werden psychologisch betreut.
Nach Angaben der Polizei fuhr ein Renault Clio gegen 10.26 Uhr an der Straßenecke Ku'damm und Rankestraße auf den Bürgersteig des Ku'damms und in eine Menschengruppe. Dann fuhr er auf die Kreuzung und knapp 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße Richtung Osten.
Kurz vor der Ecke Marburger Straße lenkte er den Wagen erneut von der Straße auf den Bürgersteig, touchierte ein anderes Auto, überquerte die Marburger Straße und landete schließlich im Schaufenster einer Douglas-Filiale.
Der Pressesprecher der Polizei, Thilo Cablitz, sagte: "Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob es sich um eine Vorsatztat oder einen Verkehrsunfall handelt."
Die Polizei nahm den Fahrer des Wagens vorläufig fest. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 29 Jahre alten Deutsch-Armenier, der in Berlin lebt. Er befindet sich mittlerweile unter Bewachung im Krankenhaus und wird auch auf psychiatrische Vorerkrankungen untersucht.
Am Abend fand eine Gedenk-Andacht in der Gedächtnis-Kirche statt, in deren Nähe sich der Vorfall ereignete.
Update, 21.17 Uhr: Ermittler gehen laut Innensenatorin Spranger von Amoktat aus
Wie Innensenatorin Iris Spranger am Mittwochabend bei Twitter mitteilte, gehen die Ermittler inzwischen von einer "Amoktat eines psychisch beeinträchtigten Menschen" aus. Spranger hatte zuvor eine politisch motivierte Tat bereits eher ausgeschlossen.
Passend dazu hatte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey nochmals bekräftigt, dass in dem Wagen kein Bekennerschreiben gefunden wurde. "Es gibt entgegen der Aussagen, die zwischendurch mal kamen, kein Bekennerschreiben", sagte sie im ZDF.
Update, 20.58 Uhr: Polizeipräsidentin: Mordkommission ermittelt in alle Richtungen
Die Präsidentin der Hauptstadt-Polizei hat am Abend die Offenheit der Ermittlungen betont. Man ermittele wirklich in alle Richtungen, sagte Barbara Slowik (56) am Mittwochabend im RBB. Psychische Beeinträchtigungen des 29 Jahre alten Fahrers seien zwar nicht auszuschließen, aber alle anderen Hintergründe ebenso wenig. Die Polizei schließe im Moment "gar nichts" aus.
Die Ermittlungen würden von einer Mordkommission geführt, sagte Slowik. "Hinweise auf eine politische Tat haben wir derzeit so nicht, dass wir jetzt den Staatsschutz sozusagen die Ermittlungen übernehmen lassen würden." Die Polizei werde etwa das Auto des Fahrers noch kriminaltechnisch untersuchen.
Ermittler setzen Slowik zufolge auch auf Fotos und Videos, die von Zeugen auf einer Hinweisplattform hochgeladen werden könnten. Dies helfe immens für eine schnelle Auswertung.
Update, 20.49 Uhr: Vierzehn Verletzte aus Schülergruppe
Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei sind neben der getöteten Lehrerin 14 Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handele es sich ausschließlich um Menschen aus der Schülergruppe, mit der die Lehrerin aus Hessen in Berlin unterwegs gewesen war, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend.
Fünf oder sechs Menschen davon seien lebensbedrohlich verletzt worden, drei weitere schwer verletzt. Wegen der dynamischen Lage schwankten die Angaben noch, hieß es.
Update, 20.41 Uhr: Andacht in Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Am Abend haben zahlreiche Menschen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche der Toten und Verletzten gedacht. Unter den Gästen waren unter anderem Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (beide SPD), aber auch Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei. Auch viele Bürgerinnen und Bürger drückten bei der Andacht ihre tiefe Anteilnahme aus.
Auf arglose Menschen sei bei dem Vorfall am Mittwoch "brutale Gewalt" eingebrochen, sagte die Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein bei der Andacht. "Eine solche Situation verschlägt uns die Sprache." Viele Zeugen und Betroffene hätten noch die Schreie der Menschen in den Ohren, sagte Trautwein.
"Das war eine sehr berührende Andacht, die ja auch nochmal für viele Menschen die Möglichkeit war, diesen Tag heute irgendwie zu verarbeiten", sagte Giffey. Unter den Besuchern des Gottesdienstes seien auch einige gewesen, die schon im Dezember 2016 in der Nähe der Gedächtniskirche unterwegs waren.
Dort war damals ein islamistischer Attentäter in einen Weihnachtsmarkt gefahren. "Es war gut, dass wir hier zusammengekommen sind. Aber es ist schwer, an so einem Tag auch Trost zu finden", sagte Giffey.
Update, 20.17 Uhr: SEK-Einsatz in Wohnung des Fahrers, Polizei nimmt Kontakt zu Schwester auf
Nach dem tödlichen Auto-Vorfall nahe der Berliner Gedächtniskirche hat die Polizei mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos die Wohnung des Fahrers durchsucht. Den Einsatz im Stadtteil Charlottenburg, über den zuvor die "Bild"-Zeitung berichtet hatte, bestätigte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zudem habe die Polizei Kontakt zur Schwester des Fahrers gehabt, hieß es. Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht.
Nach dpa-Informationen aus Polizeikreisen soll der Verdächtige jedoch psychisch auffällig sein.
Update, 19.36 Uhr: Polizei sichert bis in den Abend Beweise und geht von etwa 20 Verletzten aus
Auch Stunden nach dem tödlichen Auto-Vorfall nahe der Berliner Gedächtniskirche sichert die Polizei noch vor Ort Beweise. Nach Angaben der Beamten dort soll die Beweissicherung bis in den späten Mittwochabend laufen. Ziel sei es, die Straße wieder freizugeben. Die Untersuchungen vor Ort werden den Ermittlern zufolge am Donnerstag weitergehen.
Die Polizei ging am Abend von insgesamt etwa 20 Verletzten aus. Eine konkrete Zahl könne wegen der dynamischen Lage aber weiter nicht genannt werden, hieß es. Neben der getöteten Lehrerin aus Hessen gebe es derzeit kein weiteres Todesopfer. Viele Menschen seien in psychologischer Betreuung.
Update, 18 Uhr: BVG setzte U-Bahn-Linien aus
Nicht nur die Tauentzienstraße und Umgebung wurde gesperrt, auch der U-Bahnverkehr wurde dort vorübergehend ausgesetzt. Betroffen gewesen seien die Bahnhöfe Kurfürstendamm, Zoologischer Garten und Wittenbergplatz, sagte ein Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Mittwochabend.
Der Verkehr auf den U-Bahnlinien 1,2, 3 und 9 sei dort auf Anweisung der Polizei zwischenzeitlich unterbrochen worden, von etwa 15.30 Uhr bis circa 17.00 Uhr. Mittlerweile laufe der U-Bahnverkehr wieder. Buslinien würden teilweise noch immer umgeleitet.
Update, 17.30 Uhr: Telefonangebot für Angehörige eingerichtet: Giffey ruft zur Unterstützung auf
Die Polizei hat nach dem schrecklichen Vorfall eine Telefonhotline eingerichtet. "Unsere Personenauskunftsstelle für Angehörige ist erreichbar unter 030 - 84854460", twitterte die Polizei am Mittwochnachmittag.
Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) verwies auf die Nummer: "Uns ist besonders wichtig, dass nicht die Angehörigen aus irgendwelchen, ja, anderen Kanälen - Twitter und hochgeladene Bilder oder sonstwas - davon erfahren, sondern dass wir die Information machen." Deswegen sei auch die Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei wichtig.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik nannte die Nummer ebenfalls - dort erhalte man Auskünfte. Sie rief zur Unterstützung der Ermittlung auch dazu auf, über ein Portal Hinweise an die Polizei zu liefern, etwa Video- und Bildmaterial.
Update, 17.15 Uhr: Schriftstücke und Plakate im Auto des Fahrers gefunden
Das Motiv ist weiter unklar, inzwischen deutet aber einiges darafhin, dass es sich um eine vorsätzliche Tat gehandelt habe. In dem Wagen sind neben Schriftstücken auch Plakate mit Aufschriften gefunden worden. "Ein richtiges Bekennerschreiben gibt es nicht", sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch. Zuvor hatte es aus Polizeikreisen geheißen, es sei ein Bekennerschreiben in dem Auto gefunden worden.
Spranger sprach von "Plakaten", auf denen Äußerungen zur Türkei stehen würden. Die genaue Motivation des Fahrers müsse untersucht werden. Eine Polizeisprecherin sagte: "Welcher Art die Äußerungen auf Schriftstücken und Plakaten sind, die im Auto gefunden wurden, prüfen wir noch."
Polizeipräsidentin Barbara Slowik sprach von einem "Tatverdächtigen", der sich nun im Krankenhaus befinde. Im Moment gebe es keine einschlägigen Erkenntnisse zu einer politischen Motivation. Von einem zufälligen Unfall war in den Stellungnahmen nicht die Rede.
Update, 16.31 Uhr: Tote Frau war Lehrerin aus Hessen
Die von einem Autofahrer in Berlin getötete Frau war eine Lehrerin aus Hessen, die mit einer Schulklasse zu Besuch in der Hauptstadt war. Das sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (60, SPD) am Mittwoch.
Bei dem Vorfall waren auch Schüler der 10. Klasse dabei. Ob Schüler verletzt wurden, war zunächst noch unklar.
Die Lehrerin sei mit einer zehnten Klasse einer Schule aus dem nordhessischen Bad Arolsen in Berlin gewesen, teilte die hessische Landesregierung mit.
Update, 15.45 Uhr: Bekennerschreiben gefunden, Europacenter teilweise geräumt
Die Polizei hat nach dpa-Informationen in dem Wagen ein Bekennerschreiben gefunden. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt.
Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Laut der Zeitung soll das Motiv des Fahrers nicht politisch gewesen sein. Die "Bild" zitierte einen Ermittler: "Auf keinen Fall ein Unfall – ein Amokläufer, ein eiskalter Killer." Eine Polizeisprecherin bestätigte das zunächst nicht.
Das Europa Center in der Tauentzienstraße am Breitscheidplatz wurde am Mittwochnachmittag teilweise geräumt, wie auch der "rbb" berichtet.
Grund sei die genauere Untersuchung des Autos des Täters, das gegenüber des großen Einkaufszentrums auf der anderen Seite der Tauentzienstraße stand.
Es gehe um eine reine Vorsichtsmaßnahme, falls sich in dem Wagen etwas Gefährliches befinden sollte, so die Polizei.
Eine aktuelle Bedrohungslage läge aber nicht vor, hieß es.
Der Täter war nach dpa-Informationen mit einem Auto unterwegs, das seiner älteren Schwester gehört. Er soll der Polizei bereits bekannt gewesen sein, allerdings nicht in Zusammenhang mit Extremismus.
Update, 15.41 Uhr: Andacht in Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Am Mittwochabend ist eine Gedenk-Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche geplant. Gestaltet werde die Andacht um 19 Uhr unter anderem von Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und der Pfarrerin der Gedächtniskirche, Kathrin Oxen, wie die Kirche im Vorfeld mitteilte.
In der Veranstaltung sollten alle Menschen die Gelegenheit bekommen, ihre Trauer auszudrücken und zusammen den Betroffenen und Angehörigen zu gedenken, hieß es.
Viele Menschen würden aktuell in der Kirche seelsorgerisch betreut.
Update, 14.53 Uhr: Notfallseelsorge vor Ort im Einsatz
Ein Team der Notfallseelsorge vor Ort. Pfarrer Justus Münster, Beauftragter der evangelischen Landeskirche für die Berliner Notfallseelsorge, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochmittag, es seien elf Seelsorgerinnen und Seelsorger im Einsatz. Nach seinen Angaben war auch der Koordinator für die Notfallseelsorge im Erzbistum Berlin, Bruder Norbert Verse, dabei.
Ein Sprecher der Feuerwehr sagte der dpa vor Ort, an der Gedächtniskirche sei eine Stelle für die psychosoziale Notfallversorgung von Zeuginnen und Zeugen eingerichtet worden.
Update, 14.49 Uhr: Sechs lebensbedrohlich Verletzte bei Auto-Vorfall
Nach dem tödlichen Vorfall mit einem Autofahrer in Berlin spricht die Feuerwehr mittlerweile von sechs Menschen mit lebensbedrohlichen Verletzungen.
Hinzu kämen drei Schwerverletzte sowie mehrere Leichtverletzte, sagte ein Feuerwehrsprecher vor Ort.
Eine Gesamtzahl nannte er nicht. Zuvor war von fünf Menschen in Lebensgefahr die Rede gewesen. Eine Frau kam ums Leben.
Update, 14.30 Uhr: Bundesregierung drückt Mitgefühl aus
Die Bundesregierung hat ihr Mitgefühl ausgedrückt. Die Regierung sei "sehr betroffen und erschüttert", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch.
Die Gedanken und das Mitgefühl seien bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Auch ein Sprecher von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (51, SPD) drückte den Betroffenen Mitgefühl aus.
"Vor allen Dingen gilt unsere Hoffnung, dass die Schwerverletzten und Verletzten wieder genesen", sagte er. Ermittlungen und Aufklärung liefen unter Hochdruck, es sei aber zu früh, über Hintergründe zu sprechen.
Update, 14.04 Uhr: EU-Parlament drückt Mitgefühl aus
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat sich angesichts des tödlichen Vorfalls gezeigt. Sie wolle im Namen des Europaparlaments sagen, "dass unsere Gedanken bei den Angehörigen der getöteten Person und den Überlebenden sind", sagte Metsola am Mittwoch im Straßburger Europaparlament.
Update, 14 Uhr: Schülergruppe betroffen
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist eine Schülergruppe betroffen. Die Polizei machte am Mittwoch zunächst keine Angaben dazu und verwies auf Angehörige, die noch informiert werden müssten.
Auf Twitter gab die Behörde eine Möglichkeit bekannt, wie sich Angehörige informieren können: "Unsere Personenauskunftsstelle für Angehörige ist erreichbar unter 030 - 84854460", hieß es.
Bei dem Todesopfer handelt es sich um eine Frau. Die Schülergruppe kam nach dpa-Informationen nicht aus Berlin.
Update, 13.50: Todesopfer soll eine Lehrerin sein
Laut einem Bericht der "B.Z." soll es sich bei dem getöteten Menschen um eine Lehrerin gehandelt haben.
Diese sei mit einer Schülergruppe vor Ort gewesen, als der 29-Jährige mit seinem Renault-Kleinwagen über den Gehweg raste, schreibt das Blatt.
Update, 13.30 Uhr: Identität des Verdächtigen geklärt
Bei dem Mann, der in Berlin mit einem Auto in eine Menschengruppe gefahren sein soll, handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 29 Jahre alten in Berlin lebenden Deutsch-Armenier.
Das schrieb die Polizei am Mittwochmittag bei Twitter.
Update, 13.17 Uhr: Autofahrt in Menschengruppe: Polizei nennt Details zu Ablauf
Wenige Stunden nach dem tödlichen Vorfall durch einen Autofahrer in Berlin wird der genaue Ablauf klarer. Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Mann gegen 10.26 Uhr seinen Renault-Kleinwagen an der Straßenecke Ku'damm und Rankestraße auf den Bürgersteig des Ku'damms und in eine Menschengruppe.
Dann fuhr er den Angaben zufolge zurück auf die Kreuzung und knapp 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße Richtung Osten.
Kurz vor der Ecke Marburger Straße lenkte er den Wagen erneut von der Straße auf den Bürgersteig, touchierte ein anderes Auto, überquerte die Marburger Straße und landete im Schaufenster eines Parfümerie-Geschäfts mit der Adresse Tauentzienstraße 16.
Nahe der Kreuzung Kurfürstendamm, Rankestraße und Tauentzienstraße lag nach dem Vorfall eine abgedeckte Leiche.
Update, 13.15 Uhr: Giffey: Alles tun, um Betroffenen von Auto-Vorfall zu helfen
Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschengruppe in Berlin hat die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD) den Betroffenen Unterstützung zugesagt.
"Wir werden alles dafür tun, den Betroffenen zu helfen", sagte Giffey am Mittwoch. Ebenso werde alles dafür getan, den Hergang aufzuklären. "Wir wissen, dass wir eine Tote und zehn Schwerverletzte haben."
"Ich bin tief betroffen von diesem schlimmen Ereignis heute Vormittag", sagte Giffey. Sie wollte sich am Nachmittag auch ein Bild von der Lage vor Ort machen, sagte Giffey. "Jetzt ist es erstmal wichtig, dass die Verletzten versorgt werden." Zudem brauchten die Angehörigen, die unter Schock stünden, Hilfe und Beistand. Giffey dankte den Einsatzkräften.
In der Nähe war an der Gedächtniskirche im Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Damals starben zwölf Menschen, mehr als 70 wurden verletzt.
Darauf angesprochen sagte Giffey: "Es ist eine Situation, wo man denkt: Um Gottes willen, nicht schon wieder! Ob das jetzt ein Zufall war, der Ort, ob das ein bewusst gewählter Ort war, das wissen wir alles noch nicht."
Update, 13.14 Uhr: Polizeisprecher warnt nach Vorfall in Berlin vor Spekulationen
Die Berliner Polizei prüft weiterhin, wie es zu dem tödlichen Vorfall an einer Einkaufsstraße gekommen ist. Ein Auto war dort am Mittwochvormittag zunächst in eine Menschenmenge und dann in einiger Entfernung ins Schaufenster eines Geschäfts gefahren. Ein Mensch starb, mehrere Leute wurden verletzt. Nach Angaben der Ermittler könnte es sich um einen Unfall, eine Vorsatztat oder einen medizinischen Notfall gehandelt haben.
Indikatoren, die für eine Vorsatztat sprechen würden, würden nun unter anderem abgeglichen mit der Spurenlage und Zeugenaussagen, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittag. "Ich möchte mich aber nicht auf Spekulationen einlassen", sagte er mit Blick auf die Entfernung zwischen den beiden Unfallstellen.
Cablitz erinnerte dabei auch an den schweren Unfall in der Invalidenstraße in Berlin vor einigen Jahren. Dort hatte sich 2019 ein großes Fahrzeug überschlagen und vier Menschen auf dem Gehweg getötet. Der Fahrer war trotz einer Epilepsie-Erkrankung und einer Gehirnoperation einen Monat vor dem Unfall Auto gefahren.
Update, 13.02 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin Slowik besucht Ort des tödlichen Vorfalls
Zwei Stunden nach dem tödlichen Vorfall in Berlin hat sich Polizeipräsidentin Barbara Slowik (56) vor Ort einen Eindruck von dem Geschehen gemacht.
Slowik sprach am Ku'damm mit Polizisten und ließ sich den Ablauf schildern.
Sie ging dann die 200 Meter lange Strecke bis zu dem Geschäft, in das der Wagen gefahren war.
Update, 12.32 Uhr: Auto fuhr nach Zusammenstoß mit Menschen noch knapp 200 Meter weiter
Bei dem tödlichen Vorfall in Berlin ist der Autofahrer nach dem ersten Zusammenstoß mit Menschen noch fast 200 Meter weiter gefahren. Diese Strecke liegt zwischen der Straßenecke Kurfürstendamm, Rankestraße und Tauentzienstraße, wo das Auto in eine Menschengruppe fuhr und dann in eine Filiale der Parfümerie-Kette Douglas mit der Adresse Tauentzienstraße 16, in deren Schaufenster der Wagen zum Halten kam.
Ob der Fahrer diese Strecke auf dem Gehweg oder auch auf der Straße zurücklegte, war zunächst unklar. Laut Polizeiangaben handelt es sich bei dem Auto um einen Renault-Kleinwagen. Nahe der Straßenecke Kurfürstendamm, Rankestraße und Tauentzienstraße lag nach dem Vorfall eine abgedeckte Leiche.
Untersucht wird von der Verkehrspolizei und der Kriminalpolizei, ob es sich um einen Unfall oder um eine vorsätzliche Tat handele, sagte die Sprecherin. Dazu müsse auch die Identität des Fahrers des Autos geklärt werden. Die Polizei hatte den Mann vorläufig festgenommen.
Update, 12.22 Uhr: Berlins Innensenatorin: "Ich bin schockiert über den Vorfall"
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (60, SPD) hat sich schockiert über den Vorfall mit einem Toten und mehreren Verletzten in der Nähe der Gedächtniskirche gezeigt.
"Ich bin in der Lagezentrale und informiere mich laufend. Meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl sind bei allen Betroffenen!", twitterte Spranger am Mittwoch.
"Ich bin schockiert über den Vorfall in Charlottenburg."
Update, 12.20 Uhr: Polizeihubschrauber verschafft sich Überblick in der Nähe des Breitscheidplatzes
Die Polizei ist auch mit einem Hubschrauber im Einsatz.
Damit wollen sich die Ermittler ein Gesamtbild von der Lage vor Ort machen, wie ein Polizeisprecher am Mittwochmittag sagte.
Ob es sich um eine Vorsatztat gehandelt hat, ist weiterhin Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, so Thilo Calbitz vor Ort.
Auch ein Rettungshubschrauber war zu sehen.
Update, 12.10 Uhr: Polizei ist mit rund 130 Kräften im Einsatz
Nach dem tödlichen Vorfall nahe der Berliner Gedächtniskirche ist die Hauptstadt-Polizei mit circa 130 Kräften vor Ort. Das teilte die Behörde am Mittwoch bei Twitter mit.
Fünf Menschen seien lebensbedrohlich verletzt worden, drei schwer verletzt, zahlreiche leicht mit steigender Tendenz, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr vor Ort.
Das Fahrzeug sei vor Ort sichergestellt worden.
Update: 12 Uhr: Fahrer wurde festgenommen
Die Polizei hat den Fahrer festgenommen. Das sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittwochvormittag vor Ort. Der Mann sei zunächst von Passanten festgehalten worden.
Er sei zunächst mit seinem Auto über den Gehweg gefahren, habe dann die Menschenmenge erfasst, sei noch weiter und schließlich in die Parfümerie-Filiale gefahren, sagte Cablitz einem TAG24-Reporter nach ersten Ermittlungen.
Der Pressesprecher bestätigte vor Ort erneut mehrere Verletzte und einen Toten.
Details zum Fahrer nannte er zunächst nicht.
Der Mann werde vernommen und es werde geprüft, ob es sich um eine vorsätzliche Tat oder einen Verkehrsunfall handle, oder ob auch ein medizinischer Notfall in Betracht komme.
"Für uns geht es nun darum, das Ereignis zu rekonstruieren", sagte Cablitz im Rahmen eines Pressegesprächs. Ermittler und ein Unfallkommando seien vor Ort, so der Pressesprecher weiter.
Nun geh es darum, "dieses Mosaik, diese Spurenlage, Zeugenaussagen, Vernehmung des Fahrzeugführers zu einem Gesamtbild zusammenzufassen", sagte Cablitz.
Berliner Polizei informiert auf Twitter zum Geschehen nahe der Straßenecke Kurfürstendamm, Rankestraße, Tauentzienstraße
Twitter-User teilt Bild vom Vorfall in Berlin
Einsatzkräfte der Polizei stehen in der Nähe der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz
An der Gedächtniskirche war im Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Damals starben zwölf Menschen, mehr als 70 wurden verletzt.
Erstmeldung 11.02 Uhr
Titelfoto: Dominik Totaro