Ach, Du grüne Neune! In Berlin sollen mehr als zwanzig winzige Wälder entstehen

Berlin - Nanu, aktuell entsteht ein Tiny Forest nach dem anderen im Süden von Berlin. Was es mit den winzigen Wäldern wohl auf sich hat?

In Berlin sollen mindestens zwanzig Miniwälder entstehen. Am 3. April wird einer in Marienfelde gepflanzt.
In Berlin sollen mindestens zwanzig Miniwälder entstehen. Am 3. April wird einer in Marienfelde gepflanzt.  © Philipp Brandstädter/dpa

In Marienfelde im Tirschenreuther Ring 77/79 werden am 3. April in der Zeit von 10 Uhr bis 15 Uhr insgesamt 750 Bäume und Sträucher gepflanzt. Das teilte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) mit.

Der Miniwald soll auf einer ehemaligen Wiese auf rund 250 Quadratmetern entstehen.

"Das Besondere an diesen Miniwäldern ist, dass sie sehr dicht und in mehreren Schichten wachsen", erklärte ein Sven Einsle, Vorstandsmitglied des Beamten-Wohnungs-Vereins, der mit dieser besonderen Aktion seinen 125. Gründungstag feiert.

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Bereits nach wenigen Jahren entstehe dadurch ein wertvolles, diverses Ökosystem mit 27 verschiedenen Pflanzenarten, das Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf bietet.

Der Miniwald wird den Namen "Plickerts Horst" tragen, als Erinnerung an den im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und Ehrenmitglied der Wohnungsbaugenossenschaft, Professor Horst Plickert.

Berlin sucht helfende Hände für grüne Umwelt

Da auf dem Gelände in Marienfelde den Pflanzen wenig Licht zur Verfügung steht, werden besondere Bäume gepflanzt, wie die junge Stieleiche.
Da auf dem Gelände in Marienfelde den Pflanzen wenig Licht zur Verfügung steht, werden besondere Bäume gepflanzt, wie die junge Stieleiche.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Da die zu bepflanzende Fläche von Häusern und hohen Buchen umgeben ist, müssen die künftigen Gewächse mit relativ wenig Licht auskommen. Aus diesem Grund wird der "Plickerts Horst" junge Stieleichen, Buchen und Weiden und Haselbäume beheimaten.

"Diese Baumarten können zwischen sechs und 20 Metern hoch werden", so Bruno Göbel, der Projektleiter. Darunter sollen in der Strauchschicht unter anderem Himbeeren, Schlehen und roter Holunder wachsen. In der Kräuterschicht werden Waldveilchen blühen.

In Berlin sollen mindestens 20 der winzigen Wälder entstehen. "Unser Ziel ist es immer, mit den Tiny Forests das Gemeinschaftsgefühl zu stärken", informiert die Leiterin Isabell Steiner. Ursprünglich stammt die Idee von Botaniker Akira Miyawaki aus Japan. Urbane Räume sollen durch den Miniwald an die steigenden Temperaturen angepasst werden, die Biodiversität gefördert und neue Orte der Umweltbildung und Begegnung geschaffen werden.

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Neben der Pflanz-Aktion sind Bürger auch dazu aufgerufen, Bäume zu spenden oder helfen, Plakate aufzuhängen und Flyer zu verteilen. Ebenso sind Tipps für geeignete Flächen für weitere Tiny Forests willkommen.

Setzlinge, Spaten und Gießkannen werden am kommenden Donnerstag von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt. Wer mithelfen will, sollte am besten Gummistiefel anziehen. Anmelden könnt Ihr Euch auf der Website. Das Projekt wird von Amazon durch den "Right Now Climate Fund" finanziert.

Titelfoto: Philipp Brandstädter/dpa

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