La Ola für Traktoren: Kameraden protestieren gegen Bestrafung von Berliner Feuerwehrmann
Berlin - Nicht mit uns: Weil einer ihrer Berliner Kameraden für eine Sympathiebekundung im Dienst bestraft werden könnte, machen sich Feuerwehrleute bundesweit für ihn stark.
Stein des Anstoßes ist ein YouTube-Video, in dem zu sehen ist, wie ein Feuerwehrmann in Berlin-Reinickendorf auf die Straße läuft, um eine Traktoren-Kolonne zu begrüßen, die am späten Abend des 14. Januar zur großen Abschlusskundgebung der Bauernproteste rollte.
Der Mann klatscht den vorbeifahrenden Bauern Beifall und startet eine Ein-Mann-La-Ola-Welle, um seine Sympathie auszudrücken. Im Hintergrund sind Sirenen und Blaulicht zu vernehmen, die von den Fahrzeugen in der Wache an der Roedernallee ausgehen.
Diese sicherlich freundlich gemeinte Geste könnte jedoch ein Nachspiel für den Kameraden haben, der damit nämlich womöglich gegen das Neutralitätsgebot während des Dienstes verstoßen hat.
"Die zuständige Fachabteilung prüft den Sachverhalt nun, um zu klären, inwieweit hier ein Verstoß gegen beamtenrechtliche Regelungen vorliegt", erklärte ein Feuerwehr-Sprecher im Nachgang.
Feuerwehrmann ätzt bei TikTok gegen Özdemir und Habeck: "Nicht annähernd so selten dumm wie Sie"
Doch hierbei sollten die Verantwortlichen nicht die Solidarität seiner Kameraden unterschätzen, die bundesweit vorhanden zu sein scheint. Unter #laolaistkeinverbrechen gibt es Unterstützung von allen Seiten.
Ein Feuerwehrmann aus dem Norden Deutschlands wurde bei TikTok konkret und für seine Aussagen gefeiert.
"Wir werden bei Bestrafung des Kollegen zu Tausenden in Berlin erscheinen, um unsere Solidarität für den Kollegen und unseren Unmut gegen die Entscheidung zu zeigen", kündigte der altgediente Brandbekämpfer an.
Und dabei handele es sich nicht um eine Drohung oder Erpressung, "es ist ein Versprechen", wandte er sich direkt an den zuständigen Amtsleiter.
Auch die Politik bekam in dem Statement ihr Fett weg. "Falls Herr Özdemir oder Herr Habeck dieses Video sieht: Herr Özdemir, es ist kein Erpressungsversuch, und Herr Habeck, es ist bei Weitem auch nicht rechtsextremistisch", untermauerte der Feuerwehrmann.
Die angesprochenen Politiker sollten in Zukunft besser auf ihre Wortwahl achten, legte ihnen der Beamte nahe. "Jeder Grundschüler ist hier nicht annähernd so selten dumm wie Sie! 'Tschuldigung, aber das muss mal raus!", ätzte er, bevor er "liebe Grüße aus Hamburg und Schleswig-Holstein" in die Hauptstadt und an alle Mitstreiter sendete.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/Laola ist kein Verbrechen, Screenshot/TikTok/rheinmainstehtauf (Bildmontage)