Skandal-Film: So krass ist "Der Goldene Handschuh" wirklich!
Berlin - Viel wurde darüber diskutiert, wie krass "Der Goldene Handschuh" wirklich wird. Heinz Strunks Romanvorlage zum Film bietet auf jeden Fall genug Stoff für ein wahres Blutbad. Seit Samstag wissen wir, was den Zuschauer wirklich erwartet!
Als alles vorbei ist, betritt Regisseur Fatih Akin die Bühne des Berlinalepalasts am Potsdamer Platz, um sich bei seinen Darstellern zu bedanken.
"Sie sind die mutigsten Schauspieler, mit denen ich je zusammengearbeitet habe", sagt er. Und da könnte er Recht haben, denn für diesen Film muss wirklich jeder über seine Grenzen gehen: sowohl die Schauspieler, als auch die Zuschauer.
Doch wie schlimm ist die Geschichte um den (realen) Frauenmörder Fritz Honka wirklich?
Schon die erste Szene macht klar, dass das hier kein beschwipster Dienstagabend-ZDF Film wird. Gleich die ersten Sekunden des Films befindet man sich im Schlafzimmer des Frauenmörders Fritz Honka. Der kniet auf dem Bett und versucht eine ältere und etwas übergewichtige tote Frau an einem Stück in einen Müllbeutel zu stopfen.
Als das nicht so richtig klappen will, muss die Säge ran. Vorher legt Honka allerdings noch eine Schlagerplatte auf und genehmigt sich einen Kurzen. Fritz Honka war in der Realität ein grausamer Mörder mit einem traurigen und verstörenden Schicksal. Und das ist er auch im Film "Der Goldene Handschuh".
Was sind die krassesten Szenen?
- In einer Szene benutzt Honka ein Wiener-Würstchen gegen den Willen der beteiligten Frau als Sexspielzeug
- Zur Mitte des Films schlägt der Mörder Fritz Honka den Kopf einer Prostituierten so hart und oft auf seinen Wohnzimmertisch, bis sie stirbt
- Eine andere Prostituierte will er erst erwürgen, als das nicht klappt, schlägt er ihr mit diversen Gegenständen bis zum Tod auf den Schädel
- Den gesamten Film über trinken nahezu alle Protagonisten völlig hemmungslos und bis zum völligen Verlust ihrer Selbstkontrolle und Würde
- Man sieht, wie Honka blutige Leichenteile in ein Loch in der Wand stopft
- Als die versteckten Leichen in Honkas Wandschrank anfangen zu sehr zu stinken, wirft er einfach ein paar "Wunderbäume" hinein
- Mehrfach schlägt Honka Frauen mit voller Wucht und versucht sie zum Sex zu zwingen
- Immer wieder sind Geschlechtsteile sehr deutlich zu sehen – Sowohl bei Honka, als auch bei den weiblichen Darstellerinnen
Das sind nur einige Beispiele, die zeigen sollen, dass diese Film wirklich nicht für jeden geeignet ist. Völlig zurecht erhielt er eine Altersfreigabe ab 18 Jahren.
Zwar zeigt Regisseur Fatih Akin die Gewalt in den seltensten Fällen wirklich direkt, ist aber mit Kamera und insbesondere Ton so nah am Geschehen, dass sehr eindeutige Bilder im Kopf des Zuschauers entstehen. Und das ist häufig ja noch schlimmer, als etwas wirklich zu sehen.
Ist der Film trotzdem gut? Lohnt sich ein Besuch?
Das kommt ganz drauf an! Will man sich einfach nur unterhalten lassen und einen schönen Abend haben, dann ganz sicher nicht. Ist man interessiert an den tiefsten und schmerzhaftesten Abgründen von Mensch und Gesellschaft und hat einen starken Magen, kann man viel aus Fatih Akins Film mitnehmen. Denn die Dialoge, der Soundtrack und die Ausstattung sind beängstigend perfekt getroffen.
Kommt man aus der Vorstellung, fühlt man sich deshalb aber auch so gebeutelt, als hätte man tatsächlich eine Nacht am Tressen des Handschuhs verbracht.