Karneval der Kulturen ist zurück - mit mehr als nur Krach und Müll
Berlin - Nach drei Jahren Pandemie-Pause startet der Karneval der Kulturen mit dem bei Feiernden geliebten und von Anwohnern gehassten Straßenfest im Berliner Ortsteil Kreuzberg.
Ab Freitag (16 Uhr) kann das ganze Pfingstwochenende am Blücherplatz geschlemmt, getanzt und gestaunt werden.
Ein buntes Bühnenprogramm unterhält sowohl Familien als auch Feierwütige, die zum Ärger der Anwohner viel Lärm und Müll produzieren.
Die Veranstalter des Karnevals der Kulturen haben auf ihrer Website eine Müllordnung veröffentlicht, um die Umwelt als auch die Anwohner so wenig wie möglich zu belasten.
Demnach wurde seit dem ersten Karneval im Jahr 1996 erstmals ein Mehrwegsystem für die Händler eingeführt. Zudem ist es nicht erlaubt, Glasflaschen zu verkaufen und mitzubringen.
Geraldine Hepp aus dem Leitungsteam des Karnevals sagte dem "Tagesspiegel Checkpoint": "Der Karneval würde Charakter und Bedeutung verlieren, wenn er außerhalb der Stadt oder auf einem abgezäunten Gebiet stattfinden würde."
Alle Karnevalstraditionen weltweit hätten eines gemeinsam: "etwas zu stören".
Am Pfingstsonntag startet die bunte Parade
Der traditionelle Umzug des Karnevals der Kulturen zieht am Sonntag ab 12.30 Uhr durch die Straßen und feiert dabei sein 25. Jubiläum.
Dieses Mal startet die bunte Lastenparade an der Gneisenaustraße/Ecke Zossener Straße, zieht anschließend über die Gneisenaustraße und Hasenheide. Am Hermannplatz/Ecke Urbanstraße endet der Umzug.
Der Karneval der Kulturen wurde als Reaktion auf rassistische Übergriffe in den 1990ern ins Leben gerufen und setzt sich seitdem lautstark für eine faire, freie und pluralistische Gesellschaft ein.
Antirassismus, Antidiskriminierung und Nachhaltigkeit seien die Grundpfeiler des Karnevals der Kulturen, der sich als ein "Brave Space" (mutiger Raum) für alle Menschen versteht, die daran teilnehmen und mitwirken.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa