Karneval der Kulturen 2025: Darum wird dieses Jahr so manches anders

Berlin - Der Karneval der Kulturen ist mehr als eine wilde, bunte Party. Seit seinen Anfängen im Jahr 1996 sendet der Karneval alljährlich ein Zeichen für Solidarität und Vielfalt in die Straßen Berlins. Bei der diesjährigen Ausgabe im Juni gibt es Neuerungen.

Der große Straßenumzug zieht 2025 erstmals durch Friedrichshain und nicht durch Kreuzberg.
Der große Straßenumzug zieht 2025 erstmals durch Friedrichshain und nicht durch Kreuzberg.  © Monika Skolimowska/dpa

Erstmals zieht der große Straßenumzug am 8. Juni durch Friedrichshain, wie die Veranstalter mitteilten. Wegen Bauarbeiten wurde die Strecke von der Gneisenaustraße auf die Frankfurter Allee verlegt. Von dort geht es über die Proskauer Straße bis zur Berolina Straße.

"Es ist uns ein Anliegen, diesen Kiez mit auf unsere Reise zu nehmen und neue Partnerschaften zu knüpfen", erklärte Anna-Maria Seifert, Co-Leiterin beim Karneval der Kulturen und selbst Friedrichshainerin.

In Zeiten, in denen sich die gesellschaftliche Stimmung zunehmend verschärfe, bleibe der Karneval ein wichtiges antirassistische Bekenntnis zum gelebten Miteinander, hieß es in der Mitteilung.

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Und: Wo Migrationspolitik genutzt werde, um Menschen gegeneinander auszuspielen, gerate die Demokratie in Gefahr.

"Gerade jetzt, in dem Momentum gesellschaftlicher Spaltung, ist es umso wichtiger, gemeinsam ein Zeichen zu setzen, für das unsere Stadt steht", betonte Aissatou Binger, ebenfalls Co-Leiterin beim Karneval der Kulturen.

Karneval der Kulturen: Macher besorgt über Entwicklung der Gesellschaft

Der Karneval der Kulturen entstand als Antwort auf rechte Pogrome in den 1990er Jahren.
Der Karneval der Kulturen entstand als Antwort auf rechte Pogrome in den 1990er Jahren.  © Monika Skolimowska/dpa

Entstanden als Antwort auf die rassistischen Brandanschläge und Pogrome der 90er - der sogenannten "Baseballschlägerjahre" - fühlen sich die Macher heute an "ganz dunkle, deutsche Zeiten" erinnert.

Der Karneval der Kulturen gab bekannt, als großer Karnevalsblock bei der großen Demo "Mutig. Menschlich. Miteinander" am 16.2. in Berlin-Mitte mitzulaufen.

Trotz Förderung durch den Berliner Senat geht es dem Karneval - wie vielen kulturellen Akteuren - finanziell alles andere als rosig.

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Freiwillige Mitarbeit, Spenden von Privatpersonen oder Sponsoring von Unternehmen und Institutionen bleiben daher essenziell für das Fortbestehen des Karnevals der Kulturen.

Weitere Informationen für interessierte Sponsoren, Volontäre und Unterstützer gibt es unter http://www.karneval.berlin oder per E-Mail: info@karneval.berlin.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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