Flying Steps stehen vor großer Herausforderung: Wird es bald ein Hip-Hop-Theater in Berlin geben?
Berlin - Die Flying Steps, die berühmteste Breakdance-Bewegung Deutschlands, füllen immer mehr die großen Theater der Hauptstadt. Jetzt wollen sie eine eigene Bühne für ihre Nachwuchs-Talente. TAG24 sprach mit dem Geschäftsführer über die zukünftigen Pläne.

Seit über 30 Jahren verzaubern die Tänzer Zuschauer auf der ganzen Welt mit ihren Tanzeinlagen. 1993 von Vartan Bassil und Kadir Memis in Berlin gegründet, gewannen sie bereits ein Jahr später einen der wichtigsten Preise in der Breakdance-Branche.
Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Viermal gewannen sie die Breakdance-Weltmeisterschaft. Zudem räumten sie unzählige andere Auszeichnungen ab und traten unter anderem in Hongkong, New York, Lissabon, Athen und Sydney auf.
In der Hauptstadt mieten sie sich für ihre Auftritte in verschiedene Theater ein. Zuletzt tanzten sie ihre Show "Flying Hänsel und Gretel" im Admiralspalast.
Doch ihr größter Wunsch ist ein eigenes Theater.
"Die Shows bekommen sehr viel Zuspruch und sind bis auf den letzten Platz ausgebucht. Drei Generationen arbeiten in der Academy rund um die Uhr, um unsere Nachwuchs-Talente zu fördern. Nun wollen wir einen weiteren Schritt gehen und uns räumlich vergrößern", so Stefan Lechermann, CEO der Flying Steps.

Auf der Suche nach einem Raum für bis zu 300 Zuschauer

Seit 2018 laufen die Gespräche mit Investoren.
"Anfangs war der Plan, eine riesige Academy im Stadtteil Spandau zu bauen. Einen Ort zu schaffen, wo die Kurse und Shows gleichzeitig stattfinden können", offenbart Stefan.
Schlussendlich scheiterte der Plan an den immensen Summen. Dennoch gibt es viele Stücke, die regelmäßig in Berlin gespielt werden können.
Es fehlt nur der passende Platz, wobei es nicht wichtig ist, ob es ein bereits bestehender wird oder die geeignete Location noch gebaut werden muss.
"Im Endeffekt suchen wir nach einem Raum mit 250 bis 300 Plätzen. Zudem sollen unsere Künstler dort für mehrere Jahre auftreten können. Bei einer Laufzeit von einem Jahr kriegen wir das Geld, was wir dafür investiert haben, nicht wieder rein", ergänzt Lechermann.
Weitere Kriterien sind: eine gute Anbindung für den ÖPNV, Sichtbarkeit und bestenfalls in einem Berliner Randbezirk gelegen, wo viele Familien wohnen.
"Uns würde es schon helfen, wenn Protagonisten aus der Wirtschaft, aus der Öffentlichkeit und aus der Marke sagen: Wir wollen kulturell etwas schaffen, wo Tradition auf Moderne trifft, und wir unterstützen dabei, einen Raum in der Weltmetropole Berlin zu finden!", gibt Sajeh Tavassoli zu verstehen. Sie ist Initiatorin des Wiener Hip-Hop-Balls & Co-Founder des Unternehmens Re-Actio. Sajeh arbeitet seit einigen Jahren mit der Academy in allen Kommunikationsanliegen zusammen.
Der Bürgermeister des Bezirks Spandau sei weiterhin bemüht, einen Ort zu finden. "Wir sind optimistisch, dass wir viele Experten in Bewegung setzen mit unserem Tatandrang fertiges für unsere Kultur zu schaffen", so der Geschäftsführer.
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Titelfoto: Flying Steps