Berlin - 35 Jahre nach dem Mauerfall erhebt eine ganz besondere Band am morgigen Sonntag ihre Stimme in Berlin. Die Punk-Band "Pussy Riot" wird in der ehemaligen Stasi-Zentrale ein kostenloses Live-Konzert geben.
Die feministischen und regierungskritischen Aktivistinnen aus Moskau sind das Highlight des eintägigen Demokratiefestivals "Aktionstag 'Revolution! - und dann?" auf dem Campus für Demokratie.
Zuvor sind Besucher ab 11 Uhr eingeladen, sich bei einem vielfältigen Programm aus Theater, Filmen, Führungen, Ausstellungen, Gesprächen und Musik über den Einsatz für Demokratie und Menschenrecht, die Friedliche Revolution und die Aufarbeitung des Unrechts in der DDR auszutauschen.
Um 16 Uhr wird das Theaterstück "Monika Haeger - Inside Stasi" aufgeführt, mit dessen Regisseurin Nicole Heinrich TAG24 zuvor gesprochen hat.
Nach einem Talk mit Zeitzeugen und dem venezolanischen Politiker Leopoldo López (53) stehen die Oppositionellen "Pussy Riot" mit einer multimedialen Punk-Rock-Show von 20 bis 22 Uhr auf der Bühne des Innenhofs (vor Haus 1).
Berlin: Ort der Friedlichen Revolution wird zum Sprachrohr für "Pussy Riot"
Geplant ist zudem ein Protest gegen die Inhaftierung der Sängerin der Punk-Band Ljusja Schtein (36), die im vergangenen März von einem russischen Gericht zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Ihr wird vorgeworfen, das russische Militär verleumdet zu haben.
Bekannt wurde das oppositionelle und religionskritische Band-Kollektiv im Jahr 2012, als es in einer Moskauer Kirche mit einer Aktion gegen den russischen Präsidenten, Wladimir Putin (72) protestierte, wonach viele der Aktivistinnen in Haft kamen.
Die ehemalige Stasi Zentrale - Campus für Demokratie findet Ihr in der Ruschestraße 103 in 10365 Berlin. Vor Beginn der jeweiligen Konzerte werden Taschenkontrollen durchgeführt. Glasflaschen und gefährliche Gegenstände sind tabu.
Noch bis zum heutigen Samstag könnt Ihr entlang des Mauerverlaufs die Open-Air-Installation "Haltet die Freiheit hoch!" anschauen.