Von Sabrina Szameitat
Berlin - Rundes Jubiläum für den legendären Berliner Szene-Tempel: Der Techno-Club Berghain feiert Geburtstag und trotzt dem drohenden Untergang des Nachtlebens in der Hauptstadt.
Harte Türsteher, sexuell ausschweifende Partys, hypnotische DJ-Sets und verschwiegene Betreiber: Kaum ein Club wird von solch einem Mythos umrankt wie der Berliner Techno-Club Berghain.
Am Wochenende feiert der Szene-Tempel mit einer langen Clubnacht seinen 20. Geburtstag, die in der Nacht von Freitag auf Samstag startet.
Auf dem Line-up stehen insgesamt rund 70 DJs - darunter allein 30 auf dem Berghain-Main-Floor. Unter der Programmankündigung des Dezember-Flyers hinterlässt der im Dezember 2004 eröffnete Club einen kleinen Geburtstagsgruß: "Hoch sollst du leben, an der Decke kleben! Runterfallen, Popo knallen - so ist das Leben!"
Das Berghain, dessen Name sich vom Standort im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ableitet, hat ein strenges Fotoverbot und gilt bei Feierwütigen aus aller Welt als Sehnsuchtsort.
Berlin: Berghain hat Bestand und hält sich wacker
Die "Süddeutsche Zeitung" bezeichnete den Technobunker im Jahr 2022 als "eine Art Vatikan der Partywelt: Man weiß nicht, was hinter den Mauern passiert, interpretiert aber umso mehr hinein".
Dem dreistöckigen Betonklotz am Wriezener Bahnhof wird "die härteste Tür Berlins" nachgesagt - viele Partywillige scheitern an den Türstehern. Medienberichten zufolge immer wieder auch Promis - genannt wird etwa der US-amerikanische Rapper Macklemore (41).
Schauspielerin Claire Danes (45, "Homeland") hingegen entpuppte sich 2015 als großer Fan: "Es ist der beste Ort der Welt", hatte sie in der US-Talkshow "Ellen" geschwärmt und von nackten Clubgängern berichtet. Das Rap-Trio K.I.Z benannte sogar einen Song nach der "Berghainschlange".
Gemessen am vielerorts drohenden Clubsterben - etablierte Läden wie die "Wilde Renate" oder das "Watergate" in der Hauptstadt machen dicht - sind die 20 Jahre Berghain ein stattliches Alter. Zumal die in der Schwulenszene liegenden Wurzeln noch länger zurückreichen: So gab es den Vorgängerclub "Ostgut" und vorher schon die "Snax"-Partyreihe.