Klimaaktivisten kleistern Zentrale von finanzieller Atom-Entsorgung in Berlin zu

Berlin - Klimaaktivisten haben am Montagmorgen die Zentrale der KENFO-Stiftung in Berlin mit Plakaten zugekleistert.

In Berlin kleisterten Mitglieder der Umweltschützer-Gruppe "Scientist Rebellion" die Zentrale der KENFO-Stiftung in Berlin mit Plakaten zu.
In Berlin kleisterten Mitglieder der Umweltschützer-Gruppe "Scientist Rebellion" die Zentrale der KENFO-Stiftung in Berlin mit Plakaten zu.  © Scientist Rebellion

Mit der Aktion des friedlichen zivilen Ungehorsams sind Mitglieder der Umweltschützer-Gruppe "Scientist Rebellion" eigenen Angaben nach seit 8 Uhr in der Kurfürstenstraße in weißen Laborkitteln zugange.

Während der Kleister-Aktion hielten die Protestierenden zudem Banner mit den Aufschriften "Defund Fossil Fuels" und "KENFO: Klimakiller-Spekulant - Atom-Geld raus aus Öl & Gas" in die Luft.

Großformatige wissenschaftliche Artikel prangern nun am Eingangsbereich und an den Fenstern der Zentrale, die klimaschädliche Konsequenzen von Kapitalanlagen in Kohle-, Öl- und Gaskonzerne aufzeigen und die Forderung nach "fossilfreien Finanzen" verdeutlichen sollen.

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"Öl- und Gaskonzerne produzieren lebensgefährliche Klimaschäden, aber das ist ihnen egal", so ein Mathematiker und Mitglied von "Scientist Rebellion".

Die Umweltschützer fordern eine "fossilfreie Finanzierung" und halten Banner in die Höhe.
Die Umweltschützer fordern eine "fossilfreie Finanzierung" und halten Banner in die Höhe.  © Scientist Rebellion

In Berlin wird aus Atommüll auf diese Weise Geld gemacht

Die Aktivisten kritisieren in der Klimakrise das politische Handeln.
Die Aktivisten kritisieren in der Klimakrise das politische Handeln.  © Scientist Rebellion

Die Umweltschützer stellen sich mit der Forderung hinter den "Sustainable Finance"-Beirat, der die Bundesregierung bei der Ausarbeitung und Umsetzung ihrer Finanzstrategie unterstützt.

In einem Konzeptpapier rief das Gremium im Oktober 2024 den Bund auf, "nachweislich nicht nachhaltige Unternehmen" aus den staatlichen Kapitalanlagen auszuschließen, zitiert "Scientist Rebellion".

Damit sind laut der Vorsitzenden des Beirats, Silke Stremlau (49), insbesondere Unternehmen, die "neue Kohle-, Öl- und Gasfelder" erschließen, gemeint.

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Der KENFO ist ein deutscher Staatsfonds, der rund 24 Milliarden Euro verwaltet, die ihm von den Betreibern der Kernkraftwerke in Deutschland am 3. Juli 2017 überwiesen wurden. Sein Zweck ist es, dem Bund die Kosten für die Entsorgung von Atommüll aus gewerblicher Nutzung der Kernenergie zu erstatten.

"Scientist Rebellion" kritisiert mit der heutigen Kleister-Aktion das Versagen der Politik in der Klimakrise und kämpft für eine nachhaltige Umwelt.

Titelfoto: Scientist Rebellion

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