Von Thomas Flehmer
Berlin - Der frühere Fußballprofi Thomas Häßler (58) hat zweieinhalb Jahre nach dem Auftreten seines plötzlichen Gedächtnisverlustes den Weg zurück in den Fußball gefunden.
"Ich habe meinen Lebensmut nicht verloren und bin immer noch der Gleiche", sagte Häßler der Deutschen Presse-Agentur.
Seit dem Sommer betreut er den achtklassigen FC Spandau 06 in der Berliner Bezirksliga. "Mir war nur wichtig, wieder eine Aufgabe zu haben und von zu Hause wegzukommen. Das war dann auch irgendwann mal langweilig."
Für Häßler sind die unteren Klassen kein Neuland. Seit 2016 ist der 58-Jährige zwischen der Bezirks- und Berlin-Liga unterwegs, vor Spandau beim BFC Preußen, ehe dem Weltmeister von 1990 im August 2022 plötzlich das Gedächtnis versagte und er den Job im Süden Berlins nicht mehr ausüben konnte.
Den Absteiger aus der Landesliga, Nachfolgeverein des legendären Spandauer BC, soll der Europameister von 1996 nun zu neuem Erfolg führen und hat dafür ein paar Jahre Zeit erhalten: "Es wäre natürlich toll, wenn wir unseren Teil dazu beitragen, dass Spandau wieder bessere Zeiten erlebt. Wir werden alles mit meinem Co-Trainer und Betreuern versuchen, dass wir hier eine schöne Zeit haben."
Häßler selbst hat die überwundene Krankheit nachdenklicher gemacht. Da sie aber nicht lebensbedrohend war, versucht der Fußballer des Jahres 1992 "ganz normal jeden Tag zu genießen. Ich habe wieder Lust auf Fußball gehabt, deswegen bin ich ja bei Spandau gelandet."