Hells Angels tourten nach Berlin: So verlief die Demo gegen das Kuttenverbot
Berlin - Zwischen der Siegessäule und dem Brandenburger Tor wurde es am späten Samstagnachmittag eng.
Hunderte von Motorradfahrern hatten sich mit ihren schweren Maschinen dort versammelt, vor allem Mitglieder der Rockerclubs Hells Angels und Bandidos.
Zuvor waren sie quer durch die Stadt gefahren. Der Hauptkorso führte von Alt-Biesdorf (Marzahn-Hellersdorf) unter anderem über die Karl-Marx-Allee und am Alexanderplatz vorbei bis zum Großen Stern.
An mehreren Stellen kam es wegen der großen Zahl von insgesamt rund 1600 Teilnehmern zu Staus.
Aber ansonsten habe es keine Störungen gegeben, teilte die Polizei am Sonntag auf Anfrage mit.
"Das war alles unproblematisch", hieß es.
Hunderte Hells Angels ziehen auf ihren Maschinen durch Berlin
Der Motorradkorso unter dem Motto "Freedom is our religion" (Freiheit ist unsere Religion), mit dem die Rocker gegen das Verbot ihrer Abzeichen demonstrieren wollten, endete am frühen Abend mit einer Kundgebung am Brandenburger Tor.
Auch sie verlief ebenso wie die anschließende Rockerparty in Alt-Biesdorf nach Angaben der Polizei friedlich.
Es war bereits die vierte derartige Motorrad-Demonstration. Nach einem seit 2017 geltenden Gesetz dürfen die Hells Angels Vereinsabzeichen wie den geflügelten Totenkopf nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen.
Grund für die Regelung war, dass bestimmte Rockerclubs einen "Deckmantel für vielfältige Formen der schweren und organisierten Kriminalität" bieten könnten.
Erst im August bestätigte das Bundesverfassungsgericht, dass die Logos verbotener Gruppen auch nicht von anderen Rockern in leicht abgewandelter Form getragen werden dürfen.
Gericht weist Rocker in die Schranken
Das Gericht wies damit drei Klagen von Gruppierungen und Mitgliedern der Bandidos, der Hells Angels und von Gremium MC gegen das 2017 verschärfte "Kuttenverbot" ab.
Ist ein Verein verboten, dürfen seine Kennzeichen wie Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen nicht öffentlich benutzt und nicht in Medien verbreitet werden.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa