Haben Klima-Rebellen Mitschuld an Tod von Berliner Radlerin (†44)?
Berlin - Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben in Berlin schon des Öfteren mit ihren Sitzblockaden Rettungseinsätze behindert. Am 31. Oktober kam es währenddessen erstmals zu einem Todesfall.
Eine 44-jährige Radfahrerin war bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesallee im Ortsteil Wilmersdorf von einem Betonmischer überrollt und eingeklemmt worden.
Drei Tage später erlag die Frau ihren schweren Verletzungen in einem Krankenhaus, doch tragen die Klima-Rebellen tatsächlich eine Mitschuld am Tod der Radfahrerin?
Mittlerweile liegt der Abschlussbericht der Feuerwehr zu dem Einsatz vor. Fakt ist: Zur Bergung der schwerstverletzten Frau wurde ein spezielles Rüstfahrzeug angefordert, das auf der Anfahrt zum Unfallort durch einen Stau aufgehalten wurde.
Dieser wurde auf der Stadtautobahn A100 von Mitgliedern der "Letzten Generation" verursacht, die sich wieder einmal auf der Fahrbahn festgeklebt hatten.
Dadurch traf das Spezialfahrzeug etwa acht Minuten später als geplant am Ort des Geschehens ein.
Notärztin hätte trotz Spezialfahrzeug auf konventionelle Rettungsmethode zurückgegriffen
"Durch rechtzeitiges Eintreffen des Rüstwagens hätten sich den Verantwortlichen vor Ort weitere Handlungsoptionen geboten. Zudem wäre eine Fachberatung 'Technische Rettung' an der Einsatzstelle möglich gewesen", zitiert "Bild" eine Passage aus dem Bericht.
Dadurch hätte die Verletzte zwar Patienten-schonender gerettet werden können, doch laut Aussage der Notärztin, die sich vorab in der "Süddeutschen Zeitung" zum Vorgehen geäußert hatte, hätte das Anheben des Betonmischers zu lange gedauert und "die medizinische Situation verschlechtert".
So musste ein Feuerwehrmann schließlich mit dem Lkw erneut über das Bein der 44-Jährigen rollen, das in einem Zwillingsreifen des Betonmischers eingeklemmt war.
Die Zwillingsschwester der Verstorbenen gibt den Klimaaktivisten indes keine Schuld, allerdings stellte sie in einem "Spiegel"-Interview die Methoden der "Letzten Generation" infrage.
Sie würde sie demnach einfach darum bitten "zu überdenken, ob es nicht vielleicht doch einen anderen Weg gibt, für das Überleben unseres Planeten zu kämpfen, ohne dass andere Menschen möglicherweise zu Schaden kommen".
Titelfoto: Paul Zinken/dpa