Gedenken auf den Seelower Höhen: Teilnahme des russischen Botschafters sorgt für Brisanz
Von Wilhelm Pischke
Berlin - Rund 80 Jahre nach der Schlacht auf den Seelower Höhen soll dort am Mittwoch der gefallenen Soldaten gedacht werden.

Geplant ist unter anderem eine Kranzniederlegung und ein stilles Gedenken am Ehrenmal. Nach Angaben des Landkreises Märkisch-Oderland hat sich auch der russische Botschafter Sergej Netschajew (71) angekündigt.
Bei der Schlacht kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren unter anderem Zehntausende sowjetische Soldaten gefallen. Das Gedenken hat vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine eine politische Brisanz.
Das Auswärtige Amt hatte in einer Handreichung an Länder, Landkreise und Kommunen unter anderem die Möglichkeit erläutert, Vertreter von Russland und Belarus von Gedenkveranstaltungen zum Kriegsende auszuschließen. Konkret hieß es, dass die Verantwortlichen von ihrem "Hausrecht" Gebrauch machen könnten.
Der Landkreis Märkisch-Oderland hält diese Handreichung allerdings für "Quatsch", wie der stellvertretende Landrat Friedemann Hanke (CDU) schilderte.

Man könne nicht den höchsten Vertreter eines Landes von einem Gedenken an die eigenen Landsleute ausschließen.
"Das ist ja absurd", betonte Hanke. Das könne auch nicht das Ziel einer diplomatischen Beziehung mit Russland sein.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa / Christophe Gateau/dpa (Bildmontage)