Unwetter über Berlin ohne große Schäden: Blitz schlägt in Einfamilienhaus ein
Berlin - Das groß angekündigte Unwetter ist ohne größere Schäden über die Hauptstadt hinweggezogen: Am späten Donnerstagabend hatte die Berliner Feuerwehr den "Ausnahmezustand Wetter" ausgerufen.
Der Alarmzustand galt ab 22.54 Uhr, wie die Behörde bei Twitter mitteilte. Zu diesem Zweck wurden sechs zusätzliche Freiwillige Feuerwehren mit rund 50 Einsatzkräften sowie vier Erkunder zusätzlich in den Dienst gestellt.
Letztendlich verliefen die Gewitter jedoch glimpflich, denn die Brandbekämpfer mussten "nur" zu insgesamt 36 wetterbedingten Einsätzen ausrücken und konnten den Ausnahmezustand gegen 1.10 Uhr wieder beenden.
Nichtsdestotrotz gab es örtlich schwere Schäden. In Marzahn-Hellersdorf schlug beispielsweise gegen 23.25 Uhr ein Blitz in das Dach eines Einfamilienhauses im Hornsteiner Weg ein. Die Feuerwehr war mit 36 Einsatzkräften in Kaulsdorf vor Ort und löschte den Brand des Dachstuhls. Verletzt wurde niemand.
Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, gab es die meisten Einsätze aufgrund von Wasserschäden durch örtlichen Starkregen und abgeknickte Bäume.
Sturmtief zieht langsam Richtung Polen ab
Ein Wohnhaus in Berlin-Mitte habe es dabei besonders heftig erwischt. Nach Anhaben des Sprechers sollen nach einem größeren Wasserschaden am Dach 36 Wohnungen im Ortsteil Gesundbrunnen ohne Strom sein. Die Mieter kamen vorerst in einem Bus der Feuerwehr unter.
In Berlin-Spandau wurden Teile der Heerstraße auf Höhe der Freybrücke überschwemmt, da die Kanalisation die Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Nach Angaben des Feuerwehrsprechers musste die Straße im Ortsteil Wilhelmstadt vorübergehend voll gesperrt werden, um das Wasser abzupumpen.
Besonders im Osten und Südosten Deutschlands rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch am Freitag noch mit vereinzelten Unwettern. So könne es laut DWD von Vorpommern bis nach Sachsen-Anhalt und Thüringen zu kräftigen Gewittern gepaart mit Starkregen, stürmischen Böen und Hagel kommen.
Das Tief verlagert sich langsam in Richtung Polen, wobei die schwülwarme Luft landeinwärts durch kühlere Luftmassen ersetzt wird. Am Nachmittag und Abend klingt dann auch langsam der Regen ab.
Erstmeldung vom 23. Juni, 6.56 Uhr. Aktualisiert um 8.25 Uhr.
Titelfoto: Dominik Totaro