Divers, Agender und Co.: In diesem Berliner Club gibt es mehr als 50 Geschlechter!
Berlin - Wer in diesen Berliner Club möchte, muss vorher sein Geschlecht angeben. Hierbei kann zwischen 50 Auswahlmöglichkeiten gewählt werden.
Männlich, weiblich oder divers ist in diesem Club schon längst nicht mehr angesagt. In der "Münze" kann ein Gast zwischen 50 Geschlechtern wählen.
Anders als bei "normalen" Clubs, muss man hier keinen grimmigen Türsteher überzeugen und Eintritt zahlen. Bei der Diskothek am Molkenmarkt muss bereits im Vorfeld ein Ticket gekauft werden, wie BILD erfuhr.
Doch um dieses kaufen zu können, muss ein englischsprachiges Profil angelegt werden, bei dem nicht nur Mail-Adresse, Vor- und Nachname sowie das Geburtsdatum – sondern auch das Geschlecht relevant ist!
Die ersten drei Auswahlmöglichkeiten sind bekannt: männlich, weiblich und divers. Doch je länger die Liste wird, desto spektakulärer werden auch die Geschlechter.
Diese Geschlechter gibt es in der "Münze"
Je weiter man bei der Liste nach unten scrollt, desto komplizierter werden die Bezeichnungen. So sind beispielsweise folgende Möglichkeiten auswählbar:
- Agender: fühlt sich keinem Geschlecht zugehörig
- Bigender: beidgeschlechtlich.
- Gender questioning: Menschen, die ihre sexuelle Orientierung oder ihr Geschlecht hinterfragen.
- Neutrois: Geschlecht, das sich außerhalb des binären Geschlechtersystems befindet.
- Pangender: Personen, die sich mehreren oder allen Geschlechtern irgendwie zugehörig fühlen.
- Two Spirits: Mensch mit zwei Seelen
- Androgynous: Geschlechtsidentität mit einer Kombination aus weiblichen und männlichen Eigenschaften
Zudem gibt es 26 verschiedene Kategorien für Transpersonen.
Warum das Geschlecht in der Tanzbar eine Rolle spielt, ist unklar. Dennoch sei der Club bestens besucht. Über eine Stunde Wartezeit (trotz Ticket) sei keine Seltenheit.
Fest steht jedoch, dass Wissenschaftler und Aktivisten Geschlechter nicht nur genetisch oder anatomisch, sondern auch auf soziologischer oder persönlicher Ebene identifizieren. Aus diesem Anlass gibt es seit 2018 in Deutschland den Begriff "Divers" im Geburtenregister.
Titelfoto: Sophia Kembowski/dpa