"Wir stechen dich ab": Polizei zum Schutz im Einsatz an Problemschule

Von Antje Kayser

Berlin - An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau hat es nach einer "Jagd" auf einen Schüler am Mittwoch einen größeren Polizeieinsatz gegeben.

In einem Brandbrief machten Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule auf gewaltbereite Schüler aufmerksam.
In einem Brandbrief machten Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule auf gewaltbereite Schüler aufmerksam.  © Leonie Asendorpf/dpa

Außerhalb des Schulgeländes sei ein Siebtklässler "gejagt" worden, bestätigte die Schulleitung der dpa auf Anfrage. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet. Auch am Donnerstagmorgen waren Beamte präventiv im Einsatz, wie die Polizei bestätigte. Es gehe um den "Schutz der Schüler", sagte die Schulleitung.

Die Bergius-Schule war in die Schlagzeilen geraten, nachdem das Kollegium im November in einem Brandbrief von Problemen mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern berichtet hatte, die zum Teil kein Deutsch sprächen und zuvor noch nie eine Schule besucht hätten.

Nach Angaben der Schulleitung riefen die Verfolger des Siebtklässlers am Mittwoch "wir stechen dich ab." Der Jugendliche habe sich in einen Supermarkt geflüchtet, wo ihm geholfen worden sei. Die Schulleitung sprach außerdem von einem Drohbrief auf Arabisch, den die Schule erhalten habe.

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Zu Beginn dieser Woche habe es Streitigkeiten an der Schule gegeben, am Mittwoch hätten sich dann schulfremde Personen vor der Schule versammelt "um die Sache zu klären", weshalb die Polizei gerufen worden sei, sagte der Polizeisprecher.

Schulfremde Personen vor der Schule

Der Einsatz der Polizei am Donnerstag ist laut einem Sprecher präventiv, damit sich ähnliches nicht wiederhole.
Der Einsatz der Polizei am Donnerstag ist laut einem Sprecher präventiv, damit sich ähnliches nicht wiederhole.  © Fabian Sommer/dpa

Es habe sich um Streitigkeiten zwischen zwei Gruppen gehandelt, wie viele Menschen es insgesamt waren, konnte er zunächst nicht sagen. Es habe eine kleine Auseinandersetzung gegeben und es sei eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen worden. Einen Schüler habe die Polizei nach Hause gebracht.

Der Einsatz der Polizei am Donnerstag sei präventiv, damit sich ähnliches nicht wiederhole, sagte der Polizeisprecher. "Wir hatten das Gefühl, die Geschichte ist noch nicht beendet", sagte auch die Schulleitung. Vor der Schule stand am Morgen ein Polizeiwagen.

Die Polizei bestätigte weder einen Drohbrief, noch Waffen. In der Nähe sei ein Schlagring gefunden worden, es sei aber nicht sicher, ob der mit dem Geschehen in Zusammenhang stehe.

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Im November hatte das Kollegium der Integrierten Sekundarschule in einem Brandbrief auf Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten, bildungsfernen Schülern aufmerksam gemacht. Es gebe eine "bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe" vor allem der männlichen Schüler, hieß es.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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