Nach "Hinrichtung" in Berlin-Spandau: Zwei junge Männer verhaftet

Berlin - Es war ein aufsehenerregender Fall in Berlin-Spandau: Am 6. Mai ist ein junger Mann aus einem fahrenden Auto heraus erschossen worden - jetzt konnten zwei Tatverdächtige festgenommen werden.

Nach intensiven Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft konnten zwei mutmaßliche Täter identifiziert werden.
Nach intensiven Ermittlungen von Mordkommission und Staatsanwaltschaft konnten zwei mutmaßliche Täter identifiziert werden.  © Morris Pudwell

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag mitteilten, wurden zwei Männer im Alter von 17 und 21 Jahren am Dienstagnachmittag nach intensiven Ermittlungen in der Schweiz festgenommen.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat für die mutmaßlichen Täter einen europäischen Haftbefehl erwirkt. Sie sitzen zurzeit in einem Schweizer Gefängnis.

Die jungen Männer stehen in dringendem Tatverdacht, am 6. Mai einen 18-Jährigen im Spandauer Ortsteil Falkenhagener Feld getötet zu haben.

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Gegen 15.20 Uhr gingen mehrere Notrufe bei Polizei und Feuerwehr zu einem verletzten Mann im Hauskavelweg/Ecke Straße Im Spektefeld ein.

Als die Rettungskräfte am Ort des Geschehens eintrafen, entdeckten sie einen leblosen Mann auf dem Gehweg. Umgehend eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. Die Täter flüchteten vom Tatort.

Gewerkschaft der Polizei geht von gezielter Tötung in Kreisen der organisierten Kriminalität aus

Die Gewerkschaft der Polizei bezeichnete die Tat als eine "öffentliche Hinrichtung".
Die Gewerkschaft der Polizei bezeichnete die Tat als eine "öffentliche Hinrichtung".  © Morris Pudwell

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach im Zusammenhang mit der Tat von einer "Hinrichtung" und ging davon aus, dass es sich um eine gezielte Tötung in Kreisen der organisierten Kriminalität handelte.

Nach Angaben des Berliner GdP-Sprechers Benjamin Jendro gab es im Vorfeld der Bluttat in Spandau immer wieder Zusammenstöße von verfeindeten Großfamilien. Bei Machtkämpfen dieser Art sei ein Menschenleben nicht viel Wert und Waffengewalt keine Seltenheit.

"Jeder weiß, dass man in diesen Bereichen auch als junger Kerl zu vielem bereit ist, um sich Respekt, Anerkennung und Macht zu verdienen", stellte Jendro fest. Das junge Alter der mutmaßlichen Täter scheint seine These zu stützen.

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Zu den Hintergründen der Tat machte die Polizei am Mittwoch keine Angaben. Die Ermittlungen zu Motiv und Hergang dauern an.

Titelfoto: Morris Pudwell

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