So oft haben Berliner Polizisten 2023 geschossen
Berlin - Mehr als 200 Schüsse haben Berliner Polizisten im Jahr 2023 bislang aus ihrer Dienstwaffe abgegeben. Das geht aus einer aktuellen Polizei-Statistik hervor, die der Senat auf Anfrage der Linken veröffentlichte.

In 177 Fällen erfolgte die Schussabgabe, um ein verletztes Tier zu töten. Auffällig ist, dass im vergangenen Jahr lediglich fünf Tiere in Berlin von Polizisten erschossen wurden.
Auf Menschen schossen Einsatzkräfte lediglich zweimal (2022: null). In beiden Fällen waren die Angeschossenen mit einem Messer bewaffnet und wurden durch die Schüsse verletzt.
Die übrigen 37 Schussabgaben fielen unter die Kategorie "sonstiger Gebrauch": 18 Mal lösten sich die Schüsse aus Versehen, in 19 Fällen sind die Vorgänge laut Statistik "noch nicht genauer bewertet".
Bei den unbeabsichtigten Schussabgaben erlitten insgesamt zehn Polizeibeamte ein Knalltrauma. In diese Kategorie fiel auch der Fall eines 22-jährigen Polizisten, der seinem jüngeren Bruder (15) im August versehentlich in den Hals geschossen hatte.
Insgesamt fällt auf, dass der Schusswaffengebrauch bei der Polizei im laufenden Jahr mit 216 Fällen deutlich höher ausfiel als 2022, für das die Statistik lediglich sieben Schüsse verzeichnet.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa