SEK-Einsatz in Berlin: Festgenommene sind nicht die gesuchten RAF-Terroristen!
Berlin - In Berlin-Friedrichshain fand seit dem frühen Sonntagmorgen ein SEK-Einsatz statt. Es gab zehn Festnahmen.
Doch wie nun bekannt wurde, handelte es sich dabei nicht um die beiden gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (70) und Burkhard Garweg (55). Das bestätigte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen.
Nach der Überprüfung der Personalien kamen die Festgenommenen wieder auf freien Fuß. Sie hatten keinen Widerstand geleistet.
Allerdings ließ das LKA einen Bauwagen abtransportieren, der als Garwegs Unterkunft gilt, um ihn von Kriminaltechnikern gründlich auf mögliche Spuren untersuchen zu lassen. Wie lange sich der 55-Jährige dort aufgehalten haben soll, wurde nicht bekannt gegeben.
Am Sonntagmorgen hatte es ab 7.30 Uhr Durchsuchungen am Markgrafendamm in Friedrichshain gegeben. Auf einem ehemaligen Gewerbegelände stehen dort ausrangierte Bau- und Wohnwagen, in denen vor allem Aussteiger leben.
Neben einer Berliner Einsatzhundertschaft mit Maschinenpistolen waren auch Kräfte aus Niedersachsen und vom Bundeskriminalamt vor Ort. Insgesamt waren 130 Beamte im Einsatz.
Polizei verweist auf laufende Ermittlungen
Laut LKA sind bei dem Einsatz auch "Schussgeräusche wahrnehmbar" gewesen, die im Zusammenhang mit einer Türöffnung stehen sollen. Zudem sollen Blendgranaten genutzt worden sein.
Verletzt wurde niemand. Wegen der laufenden Ermittlungen nannte die Polizei zunächst keine weiteren Einzelheiten.
Nach der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette (65) hatten die Ermittler vermutet, dass sich auch ihre Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg in Berlin aufhalten. Es sei nicht auszuschließen, dass von diesen eine Gefährdung ausgehe, hieß es.
Daniela Klette war am vergangenen Dienstag in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. In ihrer Wohnung fand die Polizei Sprengmittel, eine Panzerfaustgranate und mehrere Waffen.
Erstmeldung vom 3. März, 8.37 Uhr. Letztes Update um 20.01 Uhr.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa