Razzia bei Carsharing-Anbieter: Millionenbetrug mit falschen Parkgebühren?

Berlin/Düsseldorf/Wien - In drei Bundesländern durchsuchte die Polizei am Mittwoch Räume eines Berliner Carsharing-Anbieters. Es steht der Verdacht des Millionenbetrugs mit Parkgebühren im Raum.

Dem Carsharing-Unternehmen "Miles" wird Betrug in großem Stil vorgeworfen.
Dem Carsharing-Unternehmen "Miles" wird Betrug in großem Stil vorgeworfen.  © Christian Charisius/dpa

Medienberichten zufolge soll es um das Unternehmen "Miles" gehen. Bei der Razzia nahmen die Ermittler Wohn- und Geschäftsräume in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Wien unter die Lupe.

Gegen die beiden in Berlin ansässigen Geschäftsführer des Unternehmens wird wegen Bandenkriminalität, Betrugs und Urkundendelikten ermittelt, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mitteilten.

Schon seit 2019 hätten Ordnungsämter und Bußgeldstellen starke Abweichungen von Telemetriedaten entdeckt. Diese werden dazu verwendet, automatisiert per GPS den Standort der Fahrzeuge zu ermitteln, womit dann die Parkgebühren berechnet werden können.

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Durch eine Manipulation dieser Daten könnten erhebliche Parkgebühren vermieden worden sein, vermuten die Behörden. Nach Schätzungen könnten allein dem Land Berlin seit 2019 dadurch Parkgebühren in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro entgangen sein.

Die Polizei durchsuchte den Angaben zufolge in Berlin die Wohnräume der beiden Beschuldigten und den Firmensitz des Car-Sharing-Anbieters.

In Düsseldorf, dem Kreis Siegen-Wittgenstein sowie in Wien gab es demnach Durchsuchungsaktionen bei Unternehmen, die mit der Carsharing-Firma geschäftlichen Kontakt haben.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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