Pro-Palästina-Proteste: Camp-Teilnehmer attackieren Polizisten
Berlin - Auch nach Auflösung des umstrittenen Palästina-Kongresses kommt Berlin nicht zur Ruhe: Am Sonntagabend wurden Polizisten von Teilnehmern eines Protestcamps angegriffen.

Wie die Behörde am Montag mitteilte, ereignete sich die Auseinandersetzung am Rande eines pro-palästinensischen Protestcamps, das seit dem vergangenen Montag zwischen Bundestag und Kanzleramt in Mitte aufgebaut ist.
Demnach war die Teilnehmerzahl im Camp gegen 18 Uhr auf rund 200 Personen angewachsen. Gegen 19 Uhr soll ein 29-Jähriger mehrfach eine verbotene Parole gerufen haben. Die Polizei schritt ein und nahm den Mann fest.
Daraufhin solidarisierten sich die Protestierer mit dem Festgenommenen und attackierten die Einsatzkräfte. Mithilfe einer Menschenkette sollen die Angreifer versucht haben, den 29-Jährigen zu befreien.
Die Polizeibeamten setzten sich mit Pfefferspray zur Wehr. Dadurch erlitten den Angaben nach 13 Demonstranten und vier Polizisten Atemwegs- und Augenreizungen.
Unter Polizeischutz wurden die Verletzten von Rettungskräften versorgt, zwei Versammlungsteilnehmer mussten ins Krankenhaus.
Pro-palästinensisches Protestcamp in Berlin-Mitte: Acht Festnahmen

Bei dem Einsatz wurde ein Sanitäter der Berliner Feuerwehr mit einem Fußtritt verletzt. Der Täter konnte flüchten.
Insgesamt wurden acht Personen festgenommen, davon eine Frau und sieben Männer. Zwei von diesen kamen in Polizeigewahrsam.
Es wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der versuchten Gefangenenbefreiung, des Widerstandes gegen und des tätlichen Angriffes auf Vollzugsbeamte sowie wegen Beleidigung eingeleitet.
Das pro-palästinensische Protestcamp in Mitte war ursprünglich bis zum 15. April angemeldet und wurde inzwischen bis zum 22. April verlängert.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa