Polizei glaubt Ex-RAF-Terrorist bei Demo in Berlin entdeckt zu haben: Doch es ist ...
Berlin - Bei einer Demonstration in Berlin hat die Polizei am gestrigen Samstag geglaubt, eine Nadel im Heuhaufen gefunden zu haben: Ihnen sei in der Menschenmenge der flüchtige Ex-RAF-Terrorist Burkhard Garweg (56) vor die Füße gelaufen.
Während Tausende Menschen in Lichtenberg mit ihrem Protest gegen Rechtsextremisten durch Friedrichshain und Lichtenberg zogen, hatten Beamte vor Ort einen Mann entdeckt, der sie an den gesuchten Ex-RAF-Terroristen Garweg erinnert haben soll.
"Unsere Einsatzkräfte haben eine Person kontrolliert, die einem zur Fahndung ausgeschriebenen Mann sehr ähnlich sieht", zitiert "B.Z." eine Sprecherin der Berliner Polizei.
Allerdings stellten die Beamten rasch fest, dass ihnen ein Fehler unterlaufen war: Denn bei dem festgehaltenen Mann soll es sich um einen Tontechniker des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) gehandelt haben.
Nachdem die Kollegen des Tontechnikers die Einsatzkräfte über die Identität des Mannes aufgeklärt hatten, habe der vermeintliche RAF-Ex-Terrorist seinen Ausweis vorgezeigt und damit dem Spektakel schnell ein Ende gesetzt.
Berliner Polizei macht falsche Entdeckung
Laut Polizeiangaben versammelten sich entlang der geplanten Umzugsstrecke in der Spitze insgesamt circa 2500 bis 3000 Menschen, die einer angemeldeten Demo von Rechtsextremisten Paroli geboten haben.
Friedlich lief es nicht ab. Denn einige Beamte seien von Steinen und Flaschen getroffen worden, wodurch einige von ihnen verletzt worden seien.
Die Polizei sucht schon seit Jahren nach Garweg und seinem mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub (70). Gemeinsam mit der bereits inhaftierten Daniela Klette (66) sollen sie als Trio im Zeitraum von 1999 und 2016 mehrere Raubüberfälle begangen und dabei rund drei Millionen Euro erbeutetet haben. Gegen die Verdächtigen wird auch wegen versuchten Mordes ermittelt.
"Bei einem solchen Verdacht müssen unsere Kollegen eine Überprüfung durchführen", so die Polizeisprecherin zu der enttäuschenden Identitätsfeststellung des Tontechnikers bei dem gestrigen Protest.
Den kuriosen Vorfall soll der rbb-Mitarbeiter im Nachhinein mit Humor sehen können.
Titelfoto: ---/Landeskriminalamt Niedersachsen/dpa, Polizei Berlin (Bildmontage)