Polizei feuert Schüsse in Köpenick auf Mann ab: "Konkrete Bedrohungssituation"

Von Marion van der Kraats

Berlin - Polizisten haben bei einem Einsatz in Berlin-Köpenick auf einen 26-Jährigen geschossen und diesen verletzt.

In Berlin-Köpenick rückte die Polizei am heutigen Donnerstag an und gab Schüsse ab.
In Berlin-Köpenick rückte die Polizei am heutigen Donnerstag an und gab Schüsse ab.  © Thomas Peise

"Es gab offenbar eine konkrete Bedrohungssituation, sodass es zur Schussabgabe kam", sagte Polizeisprecher Florian Nath der Deutschen Presse-Agentur.

Dem Einsatz sei der Anruf eines Mannes gegen 10.50 Uhr über den Notruf vorangegangen. Dabei habe ein Mann gedroht, die Polizei müsse kommen, sonst werde er Menschen mit einem Messer angreifen.

Daraufhin seien Polizisten zur Kleinschewskystraße geeilt. Als die ersten Beamten dort eintrafen, griff der 26-Jährige diese laut Aussage der Polizei mit einem erhobenen Messer an.

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Daraufhin zogen die Beamten ihre Dienstwaffen. Einer von ihnen gab drei Schüsse ab, wie ein Polizeisprecher sagte. Davon trafen den Angreifer zwei Schüsse im Schulter- und ein Schuss im Bauchbereich.

"Der Mann wurde nach derzeitigem Kenntnisstand nicht lebensbedrohlich, aber schwer verletzt und wird im Krankenhaus operiert", teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Aktuell soll der 26-Jährige nicht vernehmungsfähig sein.

Mordkommission ermittelt

Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass es sich bei dem Anrufer und dem verletzten Mann um dieselbe Person handelt. Es wurde ein Abschiedsbrief des 26-Jährigen gefunden, aus dem sich Anhaltspunkte ergeben, dass dieser die Schüsse der Polizisten in suizidaler Absicht provoziert haben könnte.

Eine Mordkommission hat nach Angaben der Polizei die Ermittlungen übernommen. Dies ist üblich, wenn Polizisten im Einsatz auf Menschen schießen. Der Einsatzort wurde abgesperrt, Kriminaltechniker waren vor Ort und sicherten Spuren.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ging davon aus, dass der Einsatz der Schusswaffen berechtigt war. "Wir haben größten Respekt davor und keine Zweifel daran, dass sie dank ihres professionellen Handelns in einem psychisch extrem belastenden Einsatz Schlimmeres verhindert haben."

Erstmeldung: 12.52 Uhr, zuletzt aktualisiert: 14.56 Uhr.

Titelfoto: Thomas Peise

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