Obduktion nach Geiselnahme in Berlin: Verdacht der Ermittler bestätigt sich
Berlin - Nach der Geiselnahme in einem Antiquitätengeschäft in Berlin-Schöneberg geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich der Täter selbst getötet hat.
Bei der Obduktion der Leiche des Mannes sei ein aufgesetzter Kopfschuss festgestellt worden, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag auf Anfrage.
Für die Ermittler hat sich damit die bisherige Vermutung bestätigt, dass sich der Iraner mit seiner Waffe selbst erschossen hat.
Der 41-Jährige war in der Nacht zum Dienstag tot mit einer stark blutenden Kopfwunde gefunden worden, als ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den Laden gestürmt hatte. Zuvor hatte er im Lauf des Einsatzes mehrfach damit gedroht, sich zu töten.
Gemeinsam mit einem 22-jährigen Iraner soll er am Montagabend versucht haben, das Geschäft zu berauben. Passanten riefen die Polizei. Der jüngere Täter verließ kurz darauf den Laden und wurde festgenommen. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Ihm wird versuchter besonders schwerer Raub vorgeworfen.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide oder Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat und auch unbeteiligte Personen in die Geiselnahme verwickelt waren, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Morris Pudwell