Nach Sprengstoff-Fund in Berlin: Wonach sucht Polizei auf Bahngleisen?

Berlin - Nach dem Sprengstoff-Fund in Berlin fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Zudem untersuchten Polizisten Bahngleise im Bereich Neukölln.

Die Beamten haben die Gleise auf der Suche nach Beweisen noch einmal gründlich inspiziert.
Die Beamten haben die Gleise auf der Suche nach Beweisen noch einmal gründlich inspiziert.  © Soeren Stache/dpa

Es gehe darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere Angaben machte sie nicht. Die "B.Z." schrieb, es werde das Handy des Verdächtigen gesucht.

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung suchen die Fahnder parallel nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht. Laut "Bild" und "Tagesspiegel" soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben.

Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten.

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‎"Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Gesuchte sowie potenzielle Mittäter zeitnah identifiziert und ausfindig gemacht werden", sagte der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro.

Polizeieinsatz legt S-Bahnverkehr lahm

Der Polizeieinsatz am Bahnhof Neukölln hat am Freitagabend den S-Bahnverkehr lahmgelegt.
Der Polizeieinsatz am Bahnhof Neukölln hat am Freitagabend den S-Bahnverkehr lahmgelegt.  © Soeren Stache/dpa

Aus seiner Sicht liegt es aufgrund des sichergestellten Materials nahe, dass neben dem Verdächtigen weitere Menschen involviert seien. "Die Kollegen arbeiten auf Hochtouren, um diesen mysteriösen Fall aufzuklären", sagte Jendro der "Berliner Morgenpost".

Am Nachmittag sorgte der Polizeieinsatz im Bereich Neukölln zu einer Unterbrechung des S-Bahn-Verkehrs zwischen Treptower Park, Baumschulenweg und Hermannstraße, wie die Verkehrsinformationszentrale auf der Onlineplattform X mitteilte. Nach etwa zwei Stunden hieß es, der Zugverkehr werde wieder aufgenommen.

Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück.

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Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte dazu weiterhin keine Angaben.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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