Nach Silvester-Krawallen in Berlin: Erster Böller-Chaot kommt vor Gericht
Berlin - Gut ein halbes Jahr nach den Silvester-Krawallen in Berlin kommt einer der mutmaßlichen Täter vor Gericht.
In dem ersten öffentlichen Prozess zu den Angriffen auf Rettungskräfte und Polizisten geht es am Dienstag (6. Juni) nach Gerichtsangaben um einen 23-Jährigen, der in der Silvesternacht einen Böller in Richtung eines Beamten geworfen haben soll. Der Sprengkörper sei vor den Füßen des Mannes gelandet, so die Anklage.
Der Polizist hatte die Feuerwehr beim Löschen eines Wohnungsbrandes in Berlin-Wedding unterstützt, er blieb unverletzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-jährigen Angeklagten tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und versuchte gefährliche Körperverletzung vor.
In Berlin gab es zum Jahreswechsel zahlreiche Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz. Die Fälle werden bei der Staatsanwaltschaft von einer Abteilung bearbeitet, die sich schwerpunktmäßig mit Gewalttaten im Rahmen von sportlichen Großveranstaltungen befasst.
Dem Amtsgericht Tiergarten liegen nach Angaben einer Sprecherin inzwischen mehrere Fälle vor. Gegen einen 16-Jährigen werde seit Mitte Mai wegen seines jugendlichen Alters nicht öffentlich verhandelt.
Weitere fünf Prozesse zu den Krawallen sind nach Angaben der Sprecherin Ende Juni sowie im Juli und August geplant.
Titelfoto: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa