Nach Gruppenvergewaltigung in Berlin: Tatverdächtige sind abgelehnte Asylbewerber
Berlin - Nach einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung im berüchtigten Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Männer erhoben. Nun kommen neue, schockierende Details ans Licht.
Wie die "Neue Zürcher Zeitung (NZZ)" unter Berufung auf den Schriftsatz berichtet, handelt es sich bei den drei mutmaßlichen Tätern um Asylbewerber, deren Antrag schon vor Jahren abgelehnt wurde. Demnach hätten sie vom Aufenthaltsstatus nicht mehr in Deutschland sein dürfen und längst ausreisen müssen.
Den Afrikanern, die zur Dealerszene in dem Kriminalitätshotspot gezählt werden, wird gemeinschaftliche Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und schwerer Raub vorgeworfen.
Das war passiert: In der Nacht zum 21. Juni waren eine 28-jährige Frau und ihr Mann (27) im Görlitzer Park. Dort wollten sie dem Bericht nach Marihuana kaufen. Zuvor sollen sie ein Schmerzmittel geschluckt haben.
Die damals 27-Jährige habe zudem Ecstasy genommen. Gegen vier Uhr morgens sei ihnen dann Kokain angeboten worden. Nach dem Konsum auf einer Parkbank sei das Paar aus Georgien zu einer abgelegenen Ecke im Görlitzer Park gegangen, wo es intim wurde.
Plötzlich umzingelten fünf Männer die Eheleute. Einige hielten den Mann fest, schlugen zudem auf ihn ein und entrissen ihm eine Bauchtasche mit 1200 Euro. Währenddessen vergewaltigen Mittäter die heute 28 Jahre alte Frau.
Vergewaltigung im Görlitzer Park: Beschuldigte sind polizeilich bekannt
Zwar konnte das Ehepaar die mutmaßlichen Täter nicht identifizieren, aber es wurden laut "NZZ" Spermaspuren der drei beschuldigten Männern an der 28-Jährigen gefunden. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ist daher erwiesen, dass sie sexuelle Handlungen an der Frau vornahmen.
Bei den Angeschuldigten handelt es sich um Osman B. (21) aus Somalia, Boubacar B. (etwa 22) aus Guinea mit vier Alias-Identitäten und Mountaga D. (22), ebenfalls aus Guinea. Sie sind alle polizeilich bekannt und aktenkundig. Die Männer sitzen derzeit in U-Haft.
Die Polizei hatte lange Zeit über den Vorfall nichts vermeldet - aus "ermittlungstechnischen Gründen", wie es hieß. Im Anschluss entzündete sich erneut eine hitzige Debatte um den Görlitzer Park.
Der Berliner Senat fordert nun eine nächtliche Schließung des Geländes.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa