Mutmaßlicher Neonazi-Angriff am Ostkreuz: Polizistin geschlagen, Linke verletzt

Berlin - Am Samstagnachmittag haben mutmaßliche Neonazis am Berliner S-Bahnhof Ostkreuz eine Gruppe von linken Demonstranten angegriffen. Als Polizisten einschritten, gerieten diese ebenfalls ins Visier der Schläger.

Der S-Bahnhof Ostkreuz in Friedrichshain wurde am Samstag Schauplatz brutaler Szenen.
Der S-Bahnhof Ostkreuz in Friedrichshain wurde am Samstag Schauplatz brutaler Szenen.  © Gregor Fischer/dpa

Wie die Polizei mitteilte, attackierten zehn bis 15 vermummte Männer, teilweise mit Schlagringen und Schlagstöcken bewaffnet, gegen 16 Uhr fünf Personen im Alter von 15 bis 39 Jahren.

Eine Polizistin erhielt beim Versuch, einen Tatverdächtigen festzunehmen, einen Faustschlag ins Gesicht. Ein weiterer Beamter, der zuvor Pfefferspray eingesetzt hatte, um den Angriff zu unterbinden, wurde ebenfalls angegriffen.

Laut einem Bericht im Tagesspiegel handelte es sich bei den Angreifern um Angehörige der rechtsextremen Szene.

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Die Opfer waren demnach Linke, die sich vor einem Bioladen am Ostkreuz getroffen hatten, um gemeinsam zu der antifaschistischen Gegen-Demo "Nach den Rechten schauen" nach Kaulsdorf zu fahren.

Den mutmaßlichen Neonazis gelang es zunächst zu fliehen. Später konnten drei von ihnen im Alter von 19 bis 20 Jahren unweit des S-Bahnhofes Kaulsdorf gefasst werden. Die Polizei überprüfte die Personalien der Tatverdächtigen und beschlagnahmte Waffen. Danach durfte das Trio wieder gehen.

Eine 15-Jährige und ein 39-Jähriger erlitten bei dem Angriff am Ostkreuz Kopfverletzungen und kamen ins Krankenhaus. Die verletzte Polizistin wurde ambulant behandelt und musste danach ihren Dienst beenden.

Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Gregor Fischer/dpa

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