Messer-Mann nach tödlichem Angriff von Polizei erschossen: Obduktion ist da

Marion van der Kraats

Berlin - Nach der tödlichen Messerattacke in einer Berliner U-Bahn ist der mutmaßliche Angreifer von vier Kugeln eines Polizisten getroffen worden.

Der Angreifer wurde am Samstag auf der Flucht von der Polizei erschossen.
Der Angreifer wurde am Samstag auf der Flucht von der Polizei erschossen.  © Fabian Sommer/dpa

Das hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Obduktion des 43-jährigen Syrers ergeben, der infolge der Verletzungen starb.

Zwei Schüsse haben den Mann in Kniehöhe getroffen, jeweils einer am Oberkörper und Hals, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Bislang hieß es, mindestens drei Schüsse hätten den 43-Jährigen getroffen.

Der Mann soll einen 29-jährigen Deutschen in einer U-Bahn mit einem Küchenmesser niedergestochen und tödlich verletzt haben.

Berlin: Teenie feuert mit Pyro auf seine Ex-Freundin, dann wirft Männergruppe Flaschen und Steine
Berlin Crime Teenie feuert mit Pyro auf seine Ex-Freundin, dann wirft Männergruppe Flaschen und Steine

Die Männer sollen am Samstagnachmittag in einer U-Bahn der Linie 12 im Berliner Westen "binnen Sekunden" aneinandergeraten sein, wie es von Polizei und Staatsanwaltschaft hieß. Die Gründe hierfür sind bislang unklar.

Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass sich die Männer vorher gekannt haben. Laut Behörden liegen bislang keine Hinweise auf eine islamistisch-terroristische Motivlage vor.

Der mutmaßliche Angreifer flüchtete und wurde später auf der Straße von dem Polizisten angeschossen. Er soll den Angaben zufolge mit einem Küchenmesser auf zwei Beamte zugegangen sein. Der 43-Jährige wurde in einem Krankenhaus notoperiert, starb aber.

Ermittlungen gegen Polizist, der Schüsse abgab

Am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz brach das 29-jährige Opfer des Messerangriffs zunächst zusammen, kurz darauf erlag er seinen Verletzungen.
Am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz brach das 29-jährige Opfer des Messerangriffs zunächst zusammen, kurz darauf erlag er seinen Verletzungen.  © Morris Pudwell

Gegen den Polizisten wird wegen Verdachts des Totschlags ermittelt. Dies ist üblich, wenn Polizisten im Einsatz auf Menschen schießen. Unter anderem durch die Vernehmung von Zeugen soll laut Staatsanwaltschaft geklärt werden, ob die Schüsse in einer Notwehrsituation abgegeben wurden.

Der Syrer besaß nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Aufenthaltstitel mit Aufenthaltserlaubnis bis zum 12. Oktober 2025.

Nach den Angaben waren beide Männer polizei- und justizbekannt. Sie seien jeweils mehrfach aufgefallen, unter anderem durch Körperverletzungen, Drogendelikte oder tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.

Berlin: Mann fährt mit Leiche im Auto durch die Gegend: Suff-Fahrer wird festgenommen
Berlin Crime Mann fährt mit Leiche im Auto durch die Gegend: Suff-Fahrer wird festgenommen

Unterdessen wird nach dem tödlichen Messerangriff über eine Ausweitung der Messerverbotszonen in Berlin diskutiert. Ein derartiger Schritt wird nach Angaben von Innensenatorin Iris Spranger (63, SPD) geprüft.

Titelfoto: Morris Pudwell

Mehr zum Thema Berlin Crime: