Linksradikale bewerfen Polizei mit Böllern: Mehrere Beamte verletzt
Berlin - Explosiver Jahrestag: Am Montagabend haben sich etwa 40 Linksradikale im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg versammelt und Straßenbarrikaden errichtet.
![Einsatzkräfte der Polizei bereiten sich am Morgen des 9. Oktober 2020 auf den Großeinsatz zur Räumung des besetzten Hauses in der Liebigstraße 34 vor. (Archivfoto)](https://media.tag24.de/951x634/k/3/k375gvrz7szcr2n7y0ud2wnhc4quy59q.jpg)
Wie die Polizei am Dienstag, mitteilte, fand sich die vermummte Gruppe gegen 18.20 Uhr an der Rigaer Straße im Ortsteil Friedrichshain ein, deponierte dort Metallnägel und stellte Gegenstände auf die Fahrbahn, die dann angezündet wurden.
Als die ersten Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, um die Straße zu räumen, wurden sie demnach mit Böllern und Steinen beworfen. Nach Polizeiangaben erlitten dadurch zehn Beamte Atemwegsreizungen, Knalltraumata und Prellungen, konnten jedoch im Dienst verbleiben.
Die Berliner Stadtreinigung kümmerte sich um die Entsorgung der Brandreste. Festnahmen gab es nicht.
Gegen 19 Uhr meldeten Anwohner dann zwei kleine Feuer in einem Innenhof in der Rigaer Straße. Die Beamten konnten einen der Brände selbstständig löschen - von dem anderen ging keine Gefahr aus.
Vermummte brechen geräumte Wohnung in ehemals besetztem Haus auf
40 Minuten später wurden die Polizisten in die Liebigstraße 34 gerufen. Das Haus wurde einst von einer linksradikalen Gruppe besetzt gehalten und am 9. Oktober 2020 in einem Großeinsatz geräumt. Hier wurde eine leerstehende Wohnung von Vermummten aufgebrochen, die die Polizeikräfte unvermittelt mit Feuerwerkskörpern attackierten, jedoch verfehlten. Am Fenster und auf dem Boden fanden die Einsatzkräfte Transparente mit der Aufschrift "Enteignen".
Die weiteren Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes.
Erstmeldung am 10. Oktober, 9.14 Uhr. Aktualisiert um 13.52 Uhr.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa