Kugelbombe in Menschenmenge gezündet: Razzia bei 17-Jährigem
Berlin - In der Silvesternacht ist in Berlin-Tegel eine Kugelbombe in einer Menschenmenge detoniert - mit fatalen Folgen. Am Dienstagmorgen hat die Polizei eine Razzia bei einem Tatverdächtigen durchgeführt.
Wie die Behörde bei X mitteilte, konnte ein 17-Jähriger nach Zeugenhinweisen über das eigens eingerichtete Hinweisportal als mutmaßlicher Täter identifiziert werden.
Daraufhin haben Einsatzkräfte im Auftrag der Staatsanwaltschaft zwei Wohnungen im Ortsteil Tegel durchsucht. Zum einen handelte es sich um die Wohnanschrift des mutmaßlichen Täters und zum anderen um die eines Zeugen.
Bei der Razzia wurden nach Polizeiangaben weitere illegale Böller in geringer Stückzahl und andere Beweismittel sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden sollen.
Der illegale Feuerwerkskörper detonierte in der Neujahrsnacht gegen 0.30 Uhr auf dem Emstaler Platz auf Höhe des Bottroper Wegs und verletzte insgesamt acht Menschen.
Siebenjähriger durch illegale Kugelbombe lebensbedrohlich verletzt
Der Beschuldigte soll die Kugelbombe in einem Abschussrohr aus Glasfaserkunststoff gezündet haben, das bei dem Vorgang jedoch umgefallen war.
Dadurch schoss der illegale Sprengkörper schließlich quer über den Platz und explodierte in einer Menschenmenge.
Besonders schlimm traf es einen sieben Jahre alten Jungen, der schwerste Verletzungen an den Beinen sowie im Genitalbereich erlitt und in Lebensgefahr schwebte. Er soll mittlerweile achtmal operiert worden sein.
Ein 41-Jähriger trug ebenfalls schwere Bein- und Handverletzungen davon und musste mehrfach operiert werden. Die Polizei geht davon aus, dass in beiden Fällen bleibende gesundheitliche Schäden zu erwarten sind.
Unter den Verletzten befanden sich zudem drei Kinder, zwei im Alter von neun und eines im Alter von zwölf Jahren, sowie eine 15-Jährige.
Erstmeldung von 9.41 Uhr, aktualisiert um 15.41 Uhr.
Titelfoto: X/Polizei Berlin