Hass-Attacke auf Jüdisches Krankenhaus: Jetzt ermittelt der Staatsschutz

Berlin - Nach einem Steinwurf auf das Jüdische Krankenhaus in Berlin-Wedding hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Steinwurf am Sonntagabend gegen 21 Uhr erfolgt.
Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Steinwurf am Sonntagabend gegen 21 Uhr erfolgt.  © Christoph Gollnow/dpa

Der Staatsschutz prüfe, ob es sich bei der Sachbeschädigung um eine politische motivierte Straftat handele, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Nach seinen Angaben wurde niemand verletzt.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Steinwurf am gestrigen Sonntagabend gegen 21 Uhr erfolgt. Es seien zwei Unbekannte beobachtet worden, die weggerannt seien. Polizeikräfte hätten die näher Umgebung erfolglos nach ihnen abgesucht. Die Klinik wollte sich mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht äußern.

Das Krankenhaus gehört nach Angaben des Polizeisprechers zu den mehr als 150 jüdischen oder israelischen Einrichtungen in Berlin, die von der Polizei geschützt werden.

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Für derartige Objekte werden in der Hauptstadt seit langem auf Grund der besonderen Verantwortung ein hoher Grundschutz gewährt, hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik zuletzt betont.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober haben antisemitische Vorfälle deutlich zugenommen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias) hat nach eigenen Angaben bislang 70 Fälle (Stand: 18.10.) dokumentiert. Dies seien dreimal so viele verifizierte Vorkommnisse wie im Vorjahreszeitraum.

Damals seien 25 Fälle dokumentiert worden.

Titelfoto: Christoph Gollnow/dpa

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