Getötet, weil sie Frauen sind: Schon 28 Femizide in Berlin in diesem Jahr

Berlin - Wie lässt sich tödliche Gewalt gegen Frauen verhindern? Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) sieht die Bundesregierung gefordert - aber auch den schwarz-roten Senat.

In Berlin-Zehlendorf wurde Ende August eine 36-Jährige Opfer eines Femizids.
In Berlin-Zehlendorf wurde Ende August eine 36-Jährige Opfer eines Femizids.  © Fabian Sommer/dpa

Nach Angaben der Politikerin gab es in Berlin in diesem Jahr bisher 28 Fälle von Körperverletzung mit Todesfolge gegen Frauen.

Die SPD-Frau kündigte weitere Maßnahmen an, die Gewalt gegen Frauen verhindern sollen. Dazu gehört auch der Einsatz elektronischer Fußfesseln für Gefährder.

"Die Verhinderung von Femiziden als extremste Gewaltform gegen Frauen hat Priorität für den Berliner Senat, die Innenverwaltung und – wie Sie wissen – vor allem auch für mich", sagte sie.

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Die Innensenatorin stellte in Aussicht, solche Überlegungen auch bei der Überarbeitung des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes (ASOG) zu berücksichtigen, die sich der Senat ohnehin vorgenommen hat.

"Zur Verhinderung schwerer Straftaten – insbesondere Tötungsdelikte und Sexualstraftaten – und zur Verhütung schwerwiegender Verstöße gegen polizeiliche oder familiengerichtliche Schutzanordnungen wollen wir im ASOG die gerichtlich angeordnete elektronische Aufenthaltsüberwachung einführen", sagte die Politikerin.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) will gegen tödliche Gewalt gegen Frauen vorgehen.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (62, SPD) will gegen tödliche Gewalt gegen Frauen vorgehen.  © Paul Zinken/dpa

Die 28 umgebrachten Frauen in diesem Jahr seien sowohl Opfer von Mord als auch von Körperverletzung mit Todesfolge, Raubmord, Sexualmord und Totschlag geworden.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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