Ex-RAF-Terroristen in Berliner Studentenwohnheim vermutet: Einsatz erfolglos?
Berlin/Hannover - Erneut hat es auf der Suche nach den beiden früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (70) einen großen Polizeieinsatz eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei aus Niedersachsen in Berlin-Friedrichshain gegeben.
Es habe Hinweise auf ein Objekt gegeben, Einsatzkräfte hätten eine Wohnung in einem Studentenwohnheim durchsucht, sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen am Dienstag.
Festnahmen habe es nicht gegeben.
Studenten, die am Dienstagmorgen aus dem großen Wohnhochhaus in der Nähe des Ostbahnhofs kamen, wussten nichts von einem Polizeieinsatz. Sie hätten geschlafen und nichts gehört oder gesehen, sagten mehrere Bewohner vor dem Eingang des Studentenheims an der Straße der Pariser Kommune.
Fotos zeigen, wie schwer bewaffnete Polizisten mit Helmen in der Nacht zu Dienstag in das Wohnheim an der Straße der Pariser Kommune eindrangen.
Außerdem setzten die Beamten die Untersuchung einer Wohnung in der Grünberger Straße fort, die am Sonntagabend durchsucht wurde, wie die Sprecherin sagte.
Weitere Details nannte das Landeskriminalamt zunächst nicht.
Polizei: Fokus liegt auf Garweg
Die Suche fokussiert sich derzeit auf Garweg: Dieser soll vermutlich zeitweise in einem Bauwagen auf einem Gelände in Berlin-Friedrichshain gelebt haben.
Die Polizei hatte das Gelände und zwei Berliner Wohnungen in den vergangenen Tagen durchsucht, der Bauwagen wurde abtransportiert für weitere Untersuchungen.
Am 26. Februar war in Berlin die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen worden. Die 65-Jährige sowie Garweg und Staub waren vor über 30 Jahren untergetaucht.
Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an.
Erstmeldung vom 5.März, 8.38 Uhr, zuletzt aktualisiert um 11.02 Uhr.
Titelfoto: Morris Pudwell