Ermittler machen spektakulären Fund in Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Klette
Berlin - Neben diversen schweren Kriegswaffen haben die Ermittler in der Wohnung der gefassten Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette (65) einen weiteren aufsehenerregenden Fund gemacht.
Waffen, Bargeld, falsche Pässe - all das sind Dinge, die die Kriminaltechniker bei der gründlichen Durchsuchung der Einraumwohnung im fünften Stock eines Mehrfamilienhauses in Berlin-Kreuzberg wohl vermutet hätten.
In einem Geheimversteck in einem nicht näher genannten Möbelstück hatte die 65-Jährige aber auch 1,2 Kilogramm Gold versteckt, wie der Spiegel berichtete. In einem Schrank mit doppeltem Boden wurden etwa 40.000 Euro Bargeld entdeckt.
Zudem stießen die Ermittler in der Sozialwohnung in der Sebastianstraße auf zwei Koffer, die zunächst fälschlicherweise für Bomben gehalten wurden. Darin fanden sie einen Störsender, jede Menge Handys und Ausweise, unter anderem einen italienischen, ausgestellt auf den Namen Claudia Bernadi, geboren am 12. November 1963.
Noch wichtiger ist aber wohl die Entdeckung von "diversen Unterlagen mit RAF-Bezug", wie es in dem Spiegel-Bericht weiter hieß, sowie einer Waffe, die mit einem RAF-Überfall auf ein Waffengeschäft im pfälzischen Maxdorf im November 1984 in Zusammenhang stehen soll.
Diese Beweise könnten dabei helfen, einige ungeklärte Fälle, die der dritten Generation der RAF angelastet werden, doch noch aufzuklären.
Panzerfaust mit Gefechtskopf, Kalaschnikow und jede Menge scharfe Munition
Bereits zuvor wurde darüber berichtet, dass sich schwere Kriegswaffen in Klettes Wohnung befunden haben sollen. Nach Spiegel-Angaben stellten die Polizisten unter anderem eine Panzerfaust nebst Gefechtskopf sicher und entdeckten eine Kalaschnikow in ihrem Kleiderschrank. Scharfe Munition sei demnach in handelsüblichen Tupperdosen versteckt gewesen.
Auch zu den Durchsuchungen in der Bauwagensiedlung am Markgrafendamm und in einer Wohnung im Simon-Dach-Kiez im Stadtteil Friedrichshain liegen inzwischen nähere Erkenntnisse vor.
Demnach habe sich der ebenfalls gesuchte Burkhard Garweg (55) Amazon-Pakete in die Bauwagenkolonie "Fips" schicken lassen. Der 55-Jährige sei dort unter dem Namen Martin bekannt gewesen.
In der Wohnung in der Grünberger Straße soll währenddessen Garwegs langjährige Freundin leben. Sie habe nichts von seiner Vorgeschichte gewusst und die Familie kenne ihn unter dem Namen Martin Becker.
Garweg befindet sich weiterhin auf der Flucht und wurde von der federführenden Staatsanwaltschaft Verden aufgefordert, sich zu stellen. Es wird jedoch angenommen, dass sich der Flüchtige längst ins europäische Ausland abgesetzt hat.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa