Ekel-Fund bei Kontrollen: Hier will man lieber nicht Shisha rauchen
Berlin - Am Donnerstag wurden Lokalkontrollen in Berlin-Neukölln durchgeführt. Die Ausbeute aus zwölf Geschäften konnte sich sehen lassen. Ein Fund war besonders ekelhaft.
Bis in die frühen Morgenstunden waren mehr als 30 Einsatzkräfte vom Zoll, unter anderem die Steuerfahndung und das KEV (Kontrolleinheiten Verkehrswege), zusammen mit dem Neuköllner Ordnungsamt und der Polizei im Einsatz. Gemeinsam wurden zwölf Geschäfte, Cafés und Tabakverkaufsläden unter die Lupe genommen, wie die Polizei gegenüber TAG24 bestätigte.
Mit dabei war auch der neue Bezirksstadtrat und stellvertretende Bezirksbürgermeister Gerrit Kringel (50, CDU), der sich einen Überblick über die Verbundeinsätze verschaffen wollte.
Aufgedeckt und sichergestellt wurde am Ende einiges. Die Bilanz kann sich daher insgesamt wirklich sehen lassen.
Das konnte auch der Pressesprecher der Polizei bestätigen und fügte hinzu: "Natürlich wäre eine wirklich gute Bilanz, wenn wir nichts finden würden und sich alle an die Gesetze hielten." Neben einem großen Fund an illegaler Ware bestand bei einer Person die Vermutung der Ausweisfälschung. Das stellte sich hinterher allerdings als nicht richtig heraus, wie der Pressesprecher des Hauptzollamtes Berlin mitteilte.
Dafür wurden aber andere zahlreiche Verstöße gegen das Gewerberecht festgestellt. Das Schäbigste am ganze Einsatz war aber mit Abstand der Keller, in dem sich eine vor Dreck triefende Shishatabak-Küche befand.
95 Kilogramm Tabak sichergestellt
Am Ende der Verbundskontrollen wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet - unter anderem, weil die Glücksspielautomaten nicht den Richtlinien entsprachen. Zudem wurden insgesamt 95 Kilogramm Tabak sichergestellt, der einen Warenwert von knapp 20.000 Euro hat, so das Hauptzollamt gegenüber TAG24.
Außerdem fand die Polizei 9,5 Liter an unzulässigen und gefälschten E-Shishas sowie Liquids, die ebenfalls beschlagnahmt wurden.
Da die Vapes für die Shishas im Milliliter-Bereich verkauft werden, liegt der Warenwert auch hier bei Tausenden von Euros. 23,5 Kilo des Wasserpfeifentabaks waren unversteuert.
Das verursachte einen Steuerschaden von 1750,50 Euro. Zusammen mit den 9,5 Litern an Liquids entgingen der Staatskasse 3270,50 Euro.
Gäste bekamen den "ekelhaftesten" Tabak
Der ekelhafte Höhepunkt war eine Shishabar in der Neuköllner Straße. Auch der CDU-Politiker Kringel staunte nicht schlecht, als die Beamten den Keller der Shishabar betraten. Dort wurde in einem schäbigen Keller eine "Shishatabak-Küche" festgestellt.
Hier wurde Tabak gepanscht und gemischt. Und das unter den dreckigsten Zuständen, denn eigentlich findet die Herstellung in einer Fabrik statt. Der Zoll warnte bereits in der Vergangenheit vor krimineller Herstellung von Shisha-Tabak.
Auch wenn die Lokalkontrollen abgeschlossen sind, gehen die Ermittlungen erst richtig los.
Erstmeldung: 4. August, 13.20 Uhr, letzte Aktualisierung: 4. August, 16.25 Uhr